Kunst:Gesunder Darm, gesunde Kunst

Lesezeit: 2 min

Innenschau eines Hohlmenschen: „Worry Will Vanish Horizon“ (2014). (Foto: Courtesy die Künstlerin, Hauser & Wirth und Luhring Augustine)

Aus Käferaugen: Pipilotti Rist zeigt in Hannover ihre filmischen Einschlafhilfen.

Von Till Briegleb

Eine Darmspiegelung ist schon Spitzenkino, jedenfalls, wenn der Darm gesund ist. Die Fahrt durch die glitschigen Höhlen der Verdauung liefert spektakuläre Bilder, ästhetisch schön und trotzdem ein bisschen eklig. Deswegen musste die Endoskopie natürlich irgendwann in der Kunst landen. Zunächst bei Mona Hatoum, die 1994 eine berühmte Videoinstallation mit Kamerareisen in ihre Körperöffnungen erlitten hat ("Corps étranger"), dann bei Pipilotti Rist. Seit zehn Jahren tauchen die am Computer modifizierten proktologischen Untersuchungen in ihren großformatigen Videos auf - so wie alles andere auch, was die Schweizer Künstlerin dauernd filmt und grellfarbig zusammenmontiert.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: