Kunst:Documenta wird ohne Chefin geplant

Dass Annette Kulenkampff ihren Posten vorzeitig aufgibt, beeinträchtigt die Vorbereitungen auf die nächste Ausgabe der Weltkunstschau.

Von Catrin Lorch

Dass die Documenta-Geschäftsführerin Annette Kulenkampff ihren Posten vorzeitig im nächsten Juni aufgibt, beeinträchtigt die Vorbereitungen auf die nächste Ausgabe der Weltkunstschau. Seit bekannt wurde, dass die diesjährige Documenta 14 mit einer Finanzierungslücke in Höhe von 5,4 Millionen Euro zu Ende ging, ist im Aufsichtsrat ein Streit über die Verantwortlichen entbrannt, der teilweise öffentlich ausgetragen wurde. Ein Wirtschaftsprüfer konnte in seinem Gutachten keine Unregelmäßigkeiten entdecken. Daher galt Annette Kulenkampff als entlastet. Ihr Vertrag wird in "gegenseitigem Einvernehmen" beendet. Doch der Zeitpunkt ihres Abschieds erschwert die Findung eines künstlerischen Leiters für die 15. Documenta im Jahr 2022. Denn diese Findung ist laut Zeitplan erst im kommenden Herbst abgeschlossen. Kulenkampff kann also die entscheidenden Sitzungen der von ihr einberufenen Kommission nicht begleiten. Und obwohl sie als Erste auf dringende Veränderungen des Managements und der Finanzierung der Weltkunstschau hinwies, verzögern sich Reformen mindestens bis zum Antritt eines Nachfolgers.

© SZ vom 29.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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