Kunst:Die Insel als Metapher

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Die Kunstbiennale "Manifesta" findet diesmal im sizilianischen Palermo statt - und führt die Besucher an großartige Orte, die sie sonst niemals kennengelernt hätten.

Von Thomas Steinfeld

Als der Palazzo Butera seine jetzige Form erhielt, um das Jahr 1765, schloss er die Kalsa, einen der ältesten Stadtteile von Palermo und ehemals arabisch, gegen das Meer ab. Mehr als 120 Meter breit, auf den massiven Quadern einer viel älteren Stadtmauer errichtet, bildet der Palazzo noch heute einen gigantischen Riegel, den auch die Anlage einer vierspurigen Straße zwischen Mauer und Meer nicht überwindet. Im Gegenteil. Und während sich die dahinterliegende Stadt weniger in ein "centro storico" als vielmehr in ein Armenviertel verwandelte (das 1943 auch noch zerbombt wurde), residierte der sizilianische Hochadel weiter in seinen spätbarocken Zimmerfluchten - bis er nach dem Zweiten Weltkrieg, vielleicht seiner eigenen Würde überdrüssig, die Nutzung des Palazzos weniger aristokratischen Interessenten überließ.

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