Kulturwissenschaftler:Die Moderne ist ein Feind der Menschlichkeit

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Constantin von Barloewen, geb. 1952, lehrte in Harvard und Paris und war Mitglied der Unesco-Kommission für Kultur und Entwicklung. (Foto: oh)

Was heißt Fortschritt heute? Ein Gespräch mit dem Anthropologen Constantin von Barloewen.

Interview von Sebastian Schoepp

Ist Fortschritt westlich? Und wenn ja, ist das der Fortschritt, den die Welt braucht? Oder sollten gerade in Zeiten, in denen das Prinzip der bloßen Anhäufung von Gütern und Gewinnen an ihre Grenzen stößt, nicht schonendere Fortschrittsbegriffe anderer Kulturen stärker ins Blickfeld treten? Antworten auf diese Frage sucht der Anthropologe und Kulturwissenschaftler Constantin von Barloewen, der zuletzt ein Forschungsprojekt zur Entwicklungspolitik am Nachhaltigkeitsinstitut (IASS) des früheren Umweltministers Klaus Töpfer in Potsdam leitete. Entwicklungspolitik steht auch im Mittelpunkt des bevorstehenden G-7-Gipfels in Elmau. Dessen Beschlüsse sollen einfließen in die Post-2015-Millenniumsziele der Vereinten Nationen. Barloewen fordert, der Westen dürfe dabei nicht nur seine eigenen Interessen und Ansichten in den Mittelpunkt stellen, sondern müsse die Erkenntnisse anderer Kulturen berücksichtigen. Anregungen dafür hat Ende Mai eine Konferenz der UN Alliance of Civilizations mit führenden deutschen Stiftungen bei der deutschen UN-Vertretung in New York erarbeitet, die Barloewen initiiert hat.

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