Kultur:Kreatives Kaleidoskop

Andreas Dombert zieht Zwischenbilanz

Von Oliver Hochkeppel

Mit 35 gehört man als Jazzmusiker heutzutage nicht mehr zur jungen Generation. Da hat man üblicherweise neben einer gründlichen Ausbildung auch schon reichlich Band- und Tour-Erfahrung hinter sich. Nicht anders sieht es beim Regensburger Gitarristen Andreas Dombert aus. Von der Klassik kommend, studierte er an der Musikhochschule Nürnberg-Augsburg bei Helmut Kagerer und Paolo Morello, rundete das mit einem New-York-Aufenthalt und der Mitgliedschaft im Bundesjugend Jazzorchester ab und verdiente sich als Sideman etwa bei Panzerballett die ersten Sporen. Seither hat er sich im klassischen Gitarrenjazz mit der Night of Jazz Guitars an der Seite wechselnder Weltstars, im Jazzrock mit seinen zwei grandiosen Urban-Jazz-Alben und im intimen "Duo"-Projekt mit Chris Gall das Attribut erarbeitet, "die Jazzgitarre der Zukunft zu spielen".

Jetzt ist sein erstes Trio-Projekt fertig, und der Titel "35" deutet schon den Charakter einer Zwischenbilanz an. Eingebettet in suite-artige, oft von seinen kongenialen Begleitern Henning Sieverts am Bass und Jochen Rückert am Schlagzeug gestalteten Überleitungen ist es sein bislang vielschichtigstes und reifstes Album. Ein bis ins Detail durchdachtes kreatives Kaleidoskop, das live mindestens so viel Spaß machen dürfte wie beim CD-Hören.

Andreas Dombert: "35", Enja Yellowbird; live: Do., 2. Juni, 21 Uhr, Unterfahrt, Einsteinstr. 42; Sa., 4. Juni, Kaminwerk Memmingen

© SZ vom 01.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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