Wenn da jetzt im Salzburger Caféhaus Tomaselli Anna Netrebko oder Jonas Kaufmann säßen, sie könnten sich vor aufdringlichen Fans nicht retten. Den massigen Mann aber, der sich in seinem schwarzen T-Shirt an einem Tisch niedergelassen hat, erkennt niemand. Die stechend intensiven Augen und die Tatendrang vermittelnde Unruhe halten mögliche Verehrer sowieso auf Distanz. Im Festspiel- und Touristentrubel wirkt Matthias Goerne wie ein befremdlicher Monolith. Und eben deshalb als Idealbesetzung für Alban Bergs Wozzeck, den er an diesem Dienstag im Haus für Mozart auf die Bühne bringen wird.
Klassik:Wahnsinns-Begabung
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Wie irre kann Musik sein? Der Bariton Matthias Goerne erkundet die Grenzen. In Salzburg singt er den Wozzeck.
Von Reinhard J. Brembeck
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