Klassik:Charlie Chaplin bei den Indianern

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Lydia Steier inszeniert in Basel Händels Oper "Alcina" voller Witz als Ausflug in ein sehr entspanntes Zauberreich.

Von Egbert Tholl

Alcinas Herz klopft. Die hellen Streicher formen langsam eine helle, pendelnde Melodie, darunter schreitet der Bass voran, als schlüge ihr Herz. Die Musik bewegt sich durch die Harmonien, jeder der wenigen Töne leuchtet in einem anderen Licht. Die Bassbewegung färbt die Melodie dunkler, etwas Zehrendes tritt ein. Dann setzt Alcina ein, die Zauberin, mit einem langen "Ah", einem Crescendo, das sich in Verzweiflung bricht. Die Musik schreitet darunter hinweg, "Ah! Mio cor!", mein Herz, du wirst verhöhnt. Zu diesem Zeitpunkt im zweiten Akt erkennt Alcina, Herrscherin über das Zauberreich auf ihrer Insel, dass Ruggiero sie verlassen wird. Und sie singt eine Da-capo-Arie von zwölf Minuten Dauer, die keine Sekunde zu lang ist.

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