Kino-News:Sequelitis

Wer was mit wem dreht: Die Drogenkrieg-Killersaga "Sicario" wird fortgesetzt, ebenso Stephen Kings "Shining" - und Jason Reitman startet seine dritte Zusammenarbeit mit der Autorin Diablo Cody, die schon "Juno" für ihn schrieb.

Von Susan Vahabzadeh

In der mexikanischen Grenzstadt Juarez fühlte man sich schwer verunglimpft, als der Drogenkartell-Thriller "Sicario" letztes Jahr ins Kino kam - der Bürgermeister beklagte, der Film zeige Ciudad de Juarez noch als rechtsfreien Raum, wo sich doch so viel getan habe im Kampf gegen Mord und Drogenhandel in den letzten Jahren. Da wird es ihn nicht freuen, dass ein Sequel schon in Arbeit ist: Der erste Entwurf fürs Drehbuch ist den Produzenten zufolge schon fertig, Emily Blunt und Josh Brolin als FBI-Leute und Benicio Del Toro als zwielichtiger Ex-Anwalt sind wieder dabei. Vielleicht räumen sie ja diesmal woanders auf - wie wäre es mit Panama?

Auch fortgesetzt wird "Shining". Stephen Kings Roman dazu, "Doctor Sleep", erschien 2013, Akiva Goldsman adaptiert ihn nun. King ist kein Fan von Stanley Kubricks "Shining" mit Jack Nicholson - er findet den Film, erzählte er dem Rolling Stone, "misogyn". Der oscarprämierte Dokumentarfilm-Regisseur Alex Gibney ("Taxi to the Dark Side") will seinen ersten Spielfilm drehen, nach einer wahren Begebenheit natürlich. Es geht um ein analoges Daten-Leck, um eine Gruppe von Kriegsgegnern, die in den Siebzigern Dokumente stahl, um düstere Machenschaften des FBI zu enthüllen.

2008 haben Regisseur Jason Reitman und Drehbuchautorin Diablo Cody zusammen das Teenie-Schwangerschaftsdrama "Juno" gemacht - ein echter Überraschungserfolg, Cody bekam einen Oscar fürs beste Original-Drehbuch. Die zweite Zusammenarbeit, "Young Adult" (2011), mit Charlize Theron als Schriftstellerin, wirkte daneben blass. Jetzt gehen Cody und Reitman in die dritte Runde, ein Film über Elternschaft, wieder mit Theron in der Hauptrolle.

© SZ vom 07.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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