Inklusion:Alle gemeinsam

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Das Chorprojekt "Oh Happy Day" (hier in Dachau) wurde vom SZ-Adventskalender unterstützt. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Beim Chorprojekt "Oh Happy Day" wirken viele geistig und körperlich behinderte Sänger mit

Erst hebt sich die Stimme von Robert Paintner zaghaft aus dem Chorgesang, wird dann selbstbewusster, bis sie schließlich über den anderen Stimmen schwebt und über den Zusammenhalt singt, der die Welt ein wenig besser macht: "We Are The World". Seit einem Unfall ist Robert Paintner körperbehindert. Im inklusiven Chorprojekt "Oh Happy Day" spielt sein Handicap aber keine Rolle. Im Gegenteil: Ein Drittel der bis zu 150 Chorsänger ist geistig oder körperlich behindert - ein Chor, wie er wohl in ganz Deutschland einmalig sein dürfte.

Die Vokaltrainerin Ulrike Buchs-Quante hatte vor einigen Jahren die Idee zu diesem Inklusionsprojekt. Inzwischen hat sie mit den Sängerinnen und Sängern ein anspruchsvolles Konzertprogramm zusammengestellt, das im Münchner Umland Furore macht. Ermöglicht haben das unter anderem das BR-Symphonieorchester, der SZ-Adventskalender und die Leser der Süddeutschen Zeitung. Denn "Oh Happy Day" konnte realisiert werden, weil es maßgeblich von "Musik für alle Kinder" finanziert wurde. Diese Aktion, die von BR-Chefdirigent Mariss Jansons mitinitiiert wurde, möchte insbesondere Kindern und Menschen in schwierigen Lebensverhältnissen den Zugang zur Musik möglich machen.

So wie es auch Ziel des "Ikarus"-Projektes der städtischen Sing- und Musikschule ist. Dabei wird Kindern aus ärmeren Familien in der Grundschule ein Instrument zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt, zudem gibt es kostenlosen Unterricht. Die Mädchen und Buben sollen herausfinden, wie viel Spaß musizieren macht und welches Instrument ihnen am besten liegt. Auch hier hat "Musik für alle Kinder" entscheidende Anschubfinanzierung geleistet - die unter anderem dank des Erlöses der jährlichen Benefizkonzerte des BR-Symphonieorchesters ermöglicht wurde. Denn alle teilnehmenden Künstler verzichten auf ihre Gage, so auch am nächsten Freitag Anne-Sophie Mutter und Maximilian Hornung. Anita Niedermeier, die Geschäftsführerin des SZ-Adventskalenders, ist mehr als dankbar dafür: "Zum einen können wir mit dem Erlös unmittelbar Projekte unterstützen, zum anderen ist das Engagement dieser Künstler von Weltrang Vorbild für unsere Leser, sich in diesem Bereich zu engagieren." Eine Unterstützung durch "Musik für alle Kinder" kann für alle musikalischen Projekte beantragt werden, bei denen Kinder gefördert oder besondere Hilfen zur Integration und Inklusion geleistet werden. Über die Mittelvergabe entscheiden Vorstand und Geschäftsführung des Hilfswerks.

Für den SZ-Adventskalender können Sie sicher online spenden unter www.sz-adventskalender.de

© SZ vom 10.11.2015 / kc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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