Hollywood:Klage eingereicht

Sechs der Frauen, die dem gefeuerten Filmproduzenten Harvey Weinstein sexuelle Übergriffe vorwerfen, haben eine Sammelklage eingereicht.

Von Susan Vahabzadeh

Sechs der Frauen, die dem gefeuerten Filmproduzenten Harvey Weinstein sexuelle Übergriffe vorwerfen, haben am Mittwoch in New York eine Sammelklage eingereicht - gegen Weinstein selbst, aber auch gegen seine frühere Firma Miramax und gegen die Weinstein Company, die er bis Oktober mit seinem Bruder Bob Weinstein führte, sowie gegen den Bruder persönlich und gegen mehrere Mitglieder des Aufsichtsrats. Die Klage bezieht sich darauf, dass Weinsteins Taten über Jahre hinweg systematisch verschleiert wurden. Wie beim organisierten Verbrechen wären dafür alle zur Rechenschaft zu ziehen, die die Verschleierung mitgetragen haben. Mehrfach waren Abfindungen gezahlt worden, um die Opfer zum Schweigen zu bringen, unter anderem an die Schauspielerin Rose McGowan, die Weinstein Vergewaltigung vorwirft.

Die sechs Klägerinnen sind die Schauspielerinnen Louisette Geiss, Katherine Kendall, Zoe Brock, Sarah Ann Masse, Melissa Sagemiller und Nannette Klatt. Sie wollen, heißt es in einem gemeinsamen Statement, "diese Angelegenheit bis zum Ende verfolgen". Die Anwälte, die die sechs Frauen vertreten, rufen weitere Weinstein-Opfer dazu auf, sich der Sammelklage anzuschließen.

Die Weinstein Company schweigt bislang. Miramax hat auf die Klage reagiert - eine Sprecherin verwies darauf, dass Miramax schon seit 2005 nicht mehr den Weinsteins gehört. Die Firma reihe sich ein in jene Stimmen in der Filmbranche, die Weinsteins Taten verurteilen. Mehrere der beklagten Vorstandsmitglieder weisen die Behauptung zurück, sie hätten von Weinsteins Übergriffen oder gar den Abfindungen gewusst.

© SZ vom 08.12.2017 / sus - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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