Hollywood:Fiese Sprüche

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Weitere Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe in den USA betreffen unter anderem auch den Oscar-Preisträger Dustin Hoffman.

Von Susan Vahabzadeh

In Hollywood reißt die Kette der Skandale wegen sexueller Übergriffe nicht ab. Das Studio Warner Bros. hat seinen First-Look-Deal mit dem Regisseur und Produzenten Brett Ratner ("Rush Hour", "Jersey Boys") nicht verlängert, nachdem die Los Angeles Times einen Artikel veröffentlicht hatte, in dem sechs Frauen Ratner sexuelle Belästigung und Nötigung vorwerfen, darunter die Schauspielerinnen Olivia Munn ("Magic Mike") und Natasha Henstridge ("Species"). Das meiste bestreitet Ratner - allerdings nicht die Belästigung von Munn, die sie vor Jahren in einem Buch beschrieben hat und die er damals schon eingeräumt hatte. Gegen einen Vergewaltigungsvorwurf, veröffentlicht auf Facebook, hat Ratner rechtliche Schritte eingeleitet.

Auch in den Fokus geraten ist nun der zweifache Oscar-Preisträger Dustin Hoffman - gegen ihn erheben zwei Frauen Vorwürfe. Die Autorin Riss Gatsiounis beschreibt, Hoffman habe sie bei einem Treffen 1991, als sie ihm ihr Theaterstück anbot, gebeten, mit ihm ins Hotel zu gehen. Sie habe abgelehnt, Dustin Hoffman war dann an einer späteren Verfilmung des Theaterstücks nicht beteiligt.

Komplizierter ist der Fall, den die Autorin Anna Graham Hunter im Hollywood Reporter selbst aufgeschrieben hat - wann immer sie von ihren Erlebnissen erzähle, schreibt sie, habe sie das Gefühl, ihre Zuhörer verlangten nach "einem Opfer und einem Bösewicht". In ihrer Geschichte kommen dann, anders als in den meisten, die in Hollywood in den letzten Wochen bekannt wurden, keine entblößten Genitalien vor. Sie hat als 17-Jährige fünf Wochen lang ein Praktikum am Set von "Tod eines Handlungsreisenden" gemacht und Hoffman währenddessen betreut. Sie berichtet unter anderem von einer Gelegenheit, als er sie bat, ihm die Füße zu massieren, bei einer anderen habe er sie an den Hintern gefasst - und sie habe ihn daraufhin geschlagen. Woraufhin sich Hoffman entschuldigt habe und versprach, es nicht wieder zu tun. Ansonsten geht es um zotige Sprüche. Da habe Hoffman einmal auf die Frage, was er essen wolle, nach einer Brust verlangt, ein andermal "ein hart gekochtes Ei und eine weich gekochte Klitoris" verlangt. Hoffman hat sich für sein Verhalten nun entschuldigt.

© SZ vom 03.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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