Historiker und Schriftsteller:"Wer glaubt, alles zu wissen, wird nichts entdecken"

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Geschichte von der Detailebene aus betrachtet: Carlo Ginzburg. (Foto: Horst Rudel)

Der Historiker und Schriftsteller Carlo Ginzburg über Spurensuche, Glücksspiel in der Forschung und Werwölfe von heute

interview Von Jutta Czeguhn

In einem seiner bekanntesten Bücher, "Der Käse und die Würmer", beschreibt Carlo Ginzburg das Leben eines Müllers um 1600, der als Ketzer vor der Inquisition landet und hingerichtet wird. Ginzburg, Jahrgang 1939, Mitbegründer der sogenannten Mikrohistorie, versucht die Vergangenheit von der Detailebene aus zu verstehen und Quellen gegen den Strich zu lesen. Der Sohn der Schriftstellerin Natalia Ginzburg und des von den Nazis ermordeten Antifaschisten Leone Ginzburg ist einer der renommiertesten Geschichtswissenschaftler der Gegenwart. Der SZ berichtet der Professor über das Spurenlesen und die "Euphorie des Nichtwissens". Die Fragen beantwortete er per Mail aus Pisa, wo er Europäische Kulturgeschichte lehrt. Am Donnerstag, 30. März, 19.30 Uhr, ist Ginzburg im Münchner Istituto Italiano di Cultura zu Gast. Das Thema, über das er spricht: Werwölfe.

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