Gut und günstig:Taschenbücher

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Die Erstlesereihe "Cowboy Klaus" ist so komisch, dass sie inzwischen ein Geheimtipp für Lesemuffel ist. Der Thriller um ein geheimnisvolles Berliner Hotel richtet sich an junge Erwachsene.

Von Hilde Elisabeth Menzel

Als Eva Muszynski und Karsten Teich im Jahre 2007 ihren Cowboy Klaus in die Kinderbuch-Welt schickten, ahnten sie nicht, dass ihr kleiner Held mit dem großen Hut schon sehr bald Kult werden würde. Schließlich sind Cowboys in Zeiten der Superhelden à la Batman ziemlich out. Aber es waren die Kinder, die sich in diesen lustigen, kleinen Tollpatsch mit Herz verliebten, der auf seinem "Pupsenden Pony" sogar durch die Sendung mit der Maus galoppiert ist. Immer neue Abenteuer mussten sich ihre Erfinder ausdenken. Inzwischen sind es neun an der Zahl, und es ist kein Ende in Sicht. Die drei ersten sind nun im Carlsen Verlag als Taschenbuch herausgekommen, damit noch mehr Kinder diesen liebenswerten Anti-Helden, sein Schwein Lisa und die Kuh Rosi kennen lernen, die zusammen auf der Farm "Kleines Glück" im so genannten Wilden Westen leben. Ein Teil des Erfolgs liegt an der Begabung der Autorin Eva Muszynski, mit wenig Text voller Sprachspielereien spannende Geschichten mit lustigen Einfällen zu erzählen, die auch Leseanfänger schon bald bewältigen können. Die knallbunten, ziemlich schrägen Illustrationen von Karsten Teich passen wunderbar zu den Texten und bringen die kleinen Leser immer wieder zum Jubeln. (ab 7 Jahre und zum Vorlesen)

Eva Muszynski/Karsten Teich : Cowboy Klaus. Das Pupsende Pony und andere Abenteuer. Carlsen Taschenbuch (1399) 2015. 128 Seiten, 6,99 Euro.

Die unbeschwerte Zeit unter fröhlichen Freundinnen in einem schottischen Internat endet für Katinka jäh, als sie die Nachricht erhält, dass ihr Vater nach einem Sturz im Koma liege. Zurück in Berlin zieht sie in das alte Hotel "Marabu", das schon ihr Großvater geführt hatte und in dem sie praktisch aufgewachsen ist. Ihr distanziertes Verhältnis zu ihrer Mutter verstärkt sich noch, als sich herausstellt, dass diese keinerlei Interesse am Hotel zeigt und ihre Tochter mit all der Arbeit und den liegengebliebenen Rechnungen im Stich lässt. Katinka hingegen wird von geheimnisvollen Gästen, dem mysteriösen Gemälde "Das Lächeln des Panthers" in der Bibliothek und unheimlichen Vorfällen immer mehr in den Bann des alten Hotels gezogen. Zum Glück findet sie Freunde, doch als sich nach dem Tod ihres Vaters die Ereignisse überstürzen und die Geheimnisse des Hotels immer tiefer in ihre eigene Geschichte eingreifen, ist sie ganz auf sich gestellt und gerät sogar in Lebensgefahr.

Dramaturgisch raffiniert aufgebaut und atmosphärisch dicht erzählt Johannes Groschupf in seiner klaren, eleganten Sprache eine unglaubliche, ganz spezielle Berliner Geschichte, in der auch das Schicksal Berliner Juden während der NS- Zeit eine Rolle spielt und setzt dem legendären Hotel "Marabu", das vor zwei Jahren schließen musste, mit diesem fiktiven Roman ein Denkmal. (Junge Erwachsene)

Johannes Groschup f: Das Lächeln des Panthers. Oetinger Taschenbuch (0349) 2015. 224 Seiten, 12,99 Euro.

© SZ vom 02.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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