Geschichte:Tomatensuppe für drei

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Victoria Claflin Woodhull wurde 1838 geboren, sie starb 1927 - da durften Frauen immerhin schon wählen. (Foto: Getty Images)

Ein Porträt der ersten amerikanischen Präsidentschaftskandidatin: Victoria Woodhull trat 1872 an, bevor Frauen wählen durften.

Von Susan Vahabzadeh

Es wird wohl, trotz ihrer Niederlage in Wisconsin, auf Hillary Clinton als demokratische Kandidatin für die amerikanischen Präsidentschaftswahlen im November hinauslaufen. In den amerikanischen Medien klingt es nicht so, als könne dies noch das Resultat eines Popularitätswettbewerbs werden - eher schon, als habe Donald Trump sie zum unausweichlichen Übel gemacht. Junge Frauen entschieden sich in den Vorwahlen eher für Clintons Konkurrenten Bernie Sanders; ihnen ist Hillary Clinton nicht radikal genug. Dafür ist sie viel zu pragmatisch. Was sie auf jeden Fall nicht ist: die erste amerikanische Präsidentschaftskandidatin. Sie wird mindestens die dritte sein. Charlene Mitchell trat, an, 1968 - die war viel radikaler, sie war die Kandidatin der Kommunisten, woran sich kaum jemand erinnert. Definitiv die erste Bewerberin aber war Victoria Woodhull, die feministischer war als Hillary Clinton. Zu einer Zeit, als Frauen nicht mal Wahlrecht hatten: Woodhull trat 1872 an, immerhin 48 Jahre bevor Frauen in den USA erstmals einen Präsidenten wählen durften.

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