Die Autorin Jennifer duBois unterrichtet heute an der Texas State University. Ihr Debütroman, "A Partial History of Lost Causes", hat den California Book Award gewonnen, ihr zweiter Roman gewann den Housatonic Book Award Fiction. Sie ist also eine Autorin. Dachte sie auch. Dann bewarb sie sich aus einer Laune heraus bei der CIA - und wurde genommen. Hier ihre Überlegungen, wie es dazu kommen konnte:
"Schriftsteller und Spione teilen eine Fähigkeit - und die Bereitschaft dazu -, in aller Öffentlichkeit verbergen zu können, welche Rolle sie spielen, ja, dass sie überhaupt eine Rolle spielen. Ein Spion verschleiert seine Beziehung zu den Ereignissen, um sie beeinflussen zu können. Ebenso wie ein Schriftsteller anonym über der Seite schwebt, um über sie eine tyrannische, obsessive Kontrolle auszuüben. Die Bereitschaft, dann einfach wieder zu verschwinden, ist eine weitere diffizile Qualität, die man Normalsterblichen kaum vermitteln kann. Es scheint gleichzeitig eine Form wahnhafter Arroganz darin zu stecken wie deren exaktes Gegenteil.
Doch Schriftsteller und Spione wissen beide, was sie tun: Es ist der Akt des Verschwindens, der den Zauber bewirkt. Aber ist es wirklich so einfach? Ich fragte dies in einem meiner Vorstellungsgespräche. Ich saß einem Geheimdienstoffizier gegenüber und wurde aufgefordert, Fragen zu stellen, was ich auch tat, obwohl sich das Gefühl verstärkte, die wichtigen Fragen seien jene, die ich nicht für wert erachtete. Ging es hier nur darum, über Themen zu plaudern? Ja, sagte er, meistens: Die Menschen wollen am liebsten über sich selber sprechen. Das hatte ich schon immer vermutet, nun war es ein Experten- Tipp für alle möglichen Szenarien, nicht nur das einer Sicherheitsüberprüfung."