Filmtipp des Tages:Tür an Tür

(Foto: Verleih)

Es ist doch immer wieder die Neugier, mit der man fast alle kriegt - die Frage, wer hinter den Türen wohnt. Von der Übertragung eines Fußballspieles, das die Bewohner im Hof des Hauses verfolgen, schwenkt die Kamera die Fassade hoch: umlaufende Galerien, von denen man in die Wohnung gelangt. "Du haut en bas" hat G. W . Pabst 1933 in Paris gedreht. Die Schauspieler sprechen französisch, darunter auch Peter Lorre, der sich Ende 1933 vor den Nazis in Sicherheit brachte. Der junge Jean Gabin ist als Charles Boula zu sehen, ein Fußballer, dem die Bewohner in der ersten Szene des Films zujubeln. Pabst nutzt den Mikrokosmos des Mietshauses, verbindet mit leichten Kameraschwenks die Episoden, setzt Schnitte zwischen öffentlichem Leben und Privatem, reich und arm und lässt seinen Film unmerklich ins Plaudern kommen. Wie nebenbei erzählt er vom Leben der Frauen neben Männern, die sich aufführen, als sei die Frau ihr Besitz und hat Sympathie für das zarte Pflänzchen der Emanzipation.

Du haut en bas (Von oben nach unten), FR 1933, Regie: G. W. Pabst, OmU, Freitag, 16. Februar, 18.30 Uhr, Filmmuseum, Sankt-Jakobs-Platz 1, 23 39 64 50

© SZ vom 16.02.2018 / chj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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