Filmtipp des Tages:Gemeinsam einsam

(Foto: Real Fiction Filmverleih)

Der Dokumentarfilm "Tango zu Besuch" erzählt von fünf jungen Männern und Frauen, die in leidenschaftlichem Tanz den emotionalen Kick suchen

Filme über Tango gibt es wie Wiegeschritte auf der Tanzfläche. Einen besonderen Dreh hat sich die Freiburger Künstlerin Irene Schüller überlegt. Die Regisseurin, selbst dem Tango verfallen, wollte "die sich gegenüberstehenden starken Emotionen von Freud und Leid der nicht-professionellen Tangotänzerinnen und -tänzer" zeigen. Und zwar nicht in Argentinien, sondern im Schwarzwald. Ihr Dokumentarfilm "Tango zu Besuch" erzählt von fünf jungen Männern und Frauen, die süchtig sind nach dem Kick, in der Umarmung mit Fremden sich selbst zu finden. Die Tänzer sprechen über Rollenverteilung und Gleichberechtigung, über inszenierte Erotik und echte Nähe. In ihrem Hobby, das sie mitunter als Droge bezeichnen, sind sie gemeinsam einsam. Und bleiben kritisch: "So als Follower habe ich manchmal das Gefühl, ich bin ein Objekt und nicht ein Mensch. Ich bin dann da, um irgendetwas auszuführen. Und das fühlt sich ziemlich schlimm an", sagt Susanne. Ruben dagegen meint: "Ich als Mann muss immer schauen, dass meine Partnerin einfach aussieht wie eine Prinzessin."

Tango zu Besuch , D 2017, Regie: Irene Schüller, Dienstag, 27. Februar, 19 und 22.40 Uhr, Studio Isabella, Neureutherstraße 29, 271 88 44

© SZ vom 27.02.2018 / blö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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