Filmtipp des Tages:Gang durch die Zeit

"Dance Fight Love Die" verbindet Musik und Bewegtbild zu einer verdichteten Abbildung des Leben und Schaffens vom Enfant terrible der jüngeren europäischen Musikgeschichte: dem griechischen Komponisten Mikis Theodorakis

"Mich gibt's mitten im Chaos. Mich gibt's nicht." Mikis Theodorakis betont jedes einzelne dieser Worte. Wie eine kryptische Formel, die in nuce das Universum des griechischen Komponisten zu bergen scheint, hallen diese Zeilen nach. Es sind einige der ganz wenigen Worte, die im Film "Dance Fight Love Die" gesprochen werden. Die vorwiegende Sprache des Filmes über das Leben und Schaffen des Enfant terrible der jüngeren europäischen Musikgeschichte ist visueller und - natürlich - musikalischer Natur. Asteris Kutulas begleitete Theodorakis während dreier Jahrzehnte von 1987 bis 2017 auf dessen beruflichen wie persönlichen Wegen und ließ dabei immer wieder seine Videokamera laufen. In seinem Film verwebt Kutulas sehr persönliche Momente mit Archiv-Material, dokumentarische Aufnahmen mit humorvoll-grotesker Fiktion und Theodorakis' Musik mit ihrem Widerhall in den Interpretationen zahlreicher, vorwiegend junger Künstler, unter anderem als Jazz-, Klassik-, Electro- und Rap-Version. Bilder von Tourneen, von Tänzern, von Bühnen, mal theatralisch-gestellt, mal verwischt-dokumentarisch, bilden eine wilde Symbiose mit der Musik. Und zwischen all diesen Bildern Mikis Theodorakis selbst, rauchend, beobachtend. Und manchmal auch nicht.

Dance Fight Love Die - Unterwegs mit Mikis Theodorakis, Regie: Asteris Kutulas, Dienstag, 22. Mai, 18.30 Uhr, Studio Isabella, Neureutherstraße 29, ☎ 271 88 44

© SZ vom 22.05.2018 / salm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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