Festival Foreign Affairs:Du bist nun mal nicht allein

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Szene aus "Barbarians", Teil zwei. Hofesh Shechter erzählt vom Exhibitionismus und Voyeurismus in einer emotional verkümmerten Gesellschaft. (Foto: Gabriele Zucca)

Die Körper gieren nach Liebe, Sex, Enthemmung, doch das Kollektiv bestimmt alles und alle: Hofesh Shechters großartige Tanz-Trilogie "Barbarians" in Berlin.

Von Dorion Weickmann

Zwei Mädchen und zwei Jungs veranstalten eine Stunde Pornogeblödel: Mit Qualität auf XXS-Niveau ging die Tanzsektion des Berliner Festivals Foreign Affairs an den Start ( SZ vom 1. Juli). Was Vincent Riebeek und Florentina Holzinger mit "Gonzo. The Making-of" verbockten, hätten sie besser als Swingerklub-Soap an RTL verkauft. Wieso eine Frau öffentlich die Beine spreizt, um sich bondagemäßig fixieren und anpinkeln zu lassen, bleibt ein postfeministisches Mysterium. Passte aber prima zum Programmschwerpunkt mit der Sadomaso-Performerin Angélica Liddell, die gleich vier triebgesteuerte Martyrien vorzeigen durfte. Zu sich selbst kam der Tanz genau ein einziges Mal, am Festivalende mit der Uraufführung der Trilogie "Barbarians" von Hofesh Shechter.

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