Festival:Europäische Wochen sollen jünger werden

Die Pläne sind nicht neu, aber anscheinend hat Thomas E. Bauer sie dieses Mal ein wenig zu forsch formuliert. Jedenfalls reagierten die Mitglieder des Trägervereins Europäische Wochen Passau auf die jüngsten Aussagen ihres Intendanten ein wenig verschnupft. In einem Gespräch mit der Passauer Neuen Presse hatte Bauer wieder seine Visionen für die Festwochen erklärt, von deren radikalen Umbau geschwärmt und angefügt, der Trägerverein benötige dringend eine Verjüngung, der Großteil der 220 Mitglieder sei bereits im Rentenalter. Jüngere Mitglieder könne man aber nur mit anderen Vereinsstrukturen erreichen. Daher werde er an die Antwort auf die Frage, ob der Verein den geplanten Aufbruch mittrage oder nicht, seine persönlichen Pläne in Passau knüpfen.

Ob das als Rücktrittsandrohung zu verstehen ist? "Nein, natürlich nicht", sagt Thomas E. Bauer am Telefon. Vielleicht habe er es etwas ungeschliffen formuliert. "Ich wollte niemanden beleidigen." Es sei allgemein bekannt, dass er sich für eine Verjüngung des Vereins, Beteiligungsstrukturen für neue Mitglieder und Angebote für junge Leute einsetze. "Daran kann gewisslich niemand etwas verwerflich finden." Bislang sei es zu mühsam, im Trägerverein Mitglied zu werden, über jeden einzelnen Antrag müsse der Vorstand abstimmen. "So kriegen wir keine Jungen", glaubt Bauer. Die wollten einen Eintritt mit wenigen Klicks erledigen. Ob der Trägerverein, der letztlich Bauers Auftraggeber ist, seinen Vorstellungen folgt, wird sich am 10. April bei der Mitgliederversammlung zeigen, wenn Bauer seine Aufbruch-Agenda vorstellt. "Ich bin zuversichtlich, dass das klappt." Und wenn nicht? Bauer zögert kurz: "Er wird mitmachen, sonst könnte ich da nicht bleiben.

© SZ vom 07.03.2018 / srh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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