Englische Literatur:Verfinsterung im Walzertakt

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Leicht, brillant: Christopher Isherwoods kleiner Roman "Praterveilchen".

Von Alexander Menden

Christopher Isherwoods 1945 erstmals erschienener Roman "Praterveilchen" führt mit brillanter Leichtigkeit vor, wie wenig die Tiefe eines Werkes von seiner Länge abhängt. Oberflächlich betrachtet ist es, auf 128 Seiten, eine quasi-autobiografische Erzählung über die Dreharbeiten an dem titelgebenden Film in einem Londoner Studio im Jahre 1934. Bei "Praterveilchen", der romantischen Geschichte einer Wiener Blumenverkäuferin, die sich in einen inkognito auf dem Prater verkehrenden Prinzen verliebt, handelt es sich um eine lachhafte Petitesse. Alle Beteiligten wissen das auch. Isherwood ist aufgrund seiner Deutschkenntnisse kurzfristig als Drehbuchautor engagiert worden. Doch die eigentliche Hauptfigur des Romans ist der Regisseur, ein Wiener Jude namens Friedrich Bergmann.

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