Deutsche Literatur:Ganz der Alte

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Alter Mann trifft junge Frau: Peter Schneiders neuer Roman "Club der Unentwegten" ist eine Hommage an die Stützfunktion von Männergruppen. Man kann, im besten Sinne, von gehobener Männerliteratur sprechen.

Von Meike Feßmann

Einige Klippen muss er schon bewältigen, der Berliner Privatgelehrte älteren Semesters, der bei einem Forschungsaufenthalt in New York auf Leyla trifft, eine junge und doch auch wieder nicht mehr ganz so junge Frau, von einem Freund als "a striking beauty from Iran" angekündigt, die einem früheren Liebhaber nachtrauere. Aber Roland schafft es und hangelt sich durch. Nach einem Vortrag, bei dem sie seine Aufmerksamkeit fesselt, schummelt er sich in letzter Minute noch schnell ins Taxi der Schönen und landet tatsächlich, etwas bang und nicht wirklich geplant, mit ihr im Bett. Er weiß, dass man ihn leicht für zehn Jahre jünger hält, als er ist. Das erfüllt ihn nicht unbedingt mit Stolz, eher mit einer leisen Furcht. Was passiert, wenn der Bluff, offenbar eine Laune der Natur, auffliegt? Immerhin geht beim Sex alles gut.

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