Die Schreib-Biografie des Reinhard Jirgl zu betrachten erfüllt wohl jeden mit Befriedigung, der glaubt, es müsse im Kunst- und Kulturbetrieb am Ende doch so etwas wie Gerechtigkeit geben. Dem 1953 in der DDR geborenen Autor wurde, solange dieser Staat existierte, jede Möglichkeit zur Publikation vorenthalten, denn sein kompromissloser Geschichtspessimismus fügte sich nicht ins offizielle Bild vom sozialistischen Fortschritt; viele Jahre lang schrieb er nur für die Schublade, und sein Stil wurde herb und abweisend darüber.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Die schwarzen, gepanzerten Limousinen
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In seinem neuen Roman "Oben das Feuer, unten der Berg" verirrt Reinhard Jirgl sich in obskuren Verschwörungstheorien.
Von Burkhard Müller