Auktionen:Verwelkte Blätter

Jan Brueghel d.Ä., eine Stucksche Sphinx, der Golf von Neapel, auf einem wieder gefundenen Richter-Bild.

Von Dorothea Baumer

Van Ham in Köln eröffnet am 18. November die Auktionsserie mit einem kleinen Rundbild aus der Hand Jan Brueghels d. Ä.. Es zeigt eine Waldlandschaft mit Wanderern, ist um 1600 entstanden und mit 200 000 Euro angesetzt. Im 19. Jahrhunderts markiert Oswald Achenbachs Gemälde "Am Golf von Neapel" mit 60 000 Euro die Preisspitze.

Neben prächtigen niederländischen Stillleben des 17. Jahrhunderts bietet auch Lempertz am folgenden Tag ein Gemälde Jan Brueghels d. Ä.: eine kleinformatige, große Weite suggerierende Landschaft mit Windmühlen (260 000). Die Wiederentdeckung eines lange verschollen geglaubten Gemäldes bedeutet Ludwig Richters 1830 signierte südliche Landschaft mit Fischern, "Ansicht von Bajae am Golf von Neapel" (240 000 Euro). Der Venedig-Lyriker Friedrich Nerly überrascht im Angebot des 19. Jahrhunderts mit einer winterlichen Canal-Grande-Vedute (180 000).

Ein symbolistisches Gemälde des jüngst stark nachgefragten Franz von Stuck, "Ödipus löst das Rätsel der Sphinx", rückt Ketterer in München am 25. November in den Mittelpunkt, von 1891 (180 000 Euro). Die größte internationale Resonanz dürften aber ein paar verwelkte Blätter hervorrufen: Julius Schnorr von Carolsfelds im Januar 1817 im Wettstreit mit seinem Malerfreund Friedrich Olivier entstandene Handzeichnung, die Bassenge in Berlin am gleichen Tag versteigert. Das von der National Gallery in Washington an die Erben der Wiener Ethnologin Marianne Schmidl restituierte Blatt, eine Zimelie deutscher romantischer Zeichenkunst, ist mit 450 000 Euro angesetzt.

© SZ vom 05.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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