Argentinische Literatur:Trick & Tod

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César Aira, hier in seinem Arbeitszimmer in Buenos Aires, liebt die Abwege und Abschweifungen. Wer ihm folgt, wird reich belohnt. (Foto: Ricardo Ceppi/Corbis)

Drei Novellen von César Aira bieten die Gelegenheit, einen der durchtriebensten Erzähler der Weltliteratur kennenzulernen.

Von Ralph Hammerthaler

Mein erstes Buch von César Aira habe ich in Sevilla gekauft. Aber nur zur Tarnung. Es war heiß damals, und ich war auf etwas Leichtes aus, ohne ausgefallenes Vokabular. Beim Stöbern in der Buchhandlung fiel mir ein Sexroman in die Hände, genau das Richtige, da würde ich ohne viel Nachschlagen im Wörterbuch mitkommen. Auf dem Cover war eine Frau zu sehen, nackter Hintern, Stöckelschuhe. Doch dann war ich zu feige, um damit an die Kasse zu gehen, und griff nach einem zweiten Buch, das den nackten Hintern verdecken sollte. So half mir Aira aus der Not, und ich werde es ihm nie vergessen.

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