Mein erstes Buch von César Aira habe ich in Sevilla gekauft. Aber nur zur Tarnung. Es war heiß damals, und ich war auf etwas Leichtes aus, ohne ausgefallenes Vokabular. Beim Stöbern in der Buchhandlung fiel mir ein Sexroman in die Hände, genau das Richtige, da würde ich ohne viel Nachschlagen im Wörterbuch mitkommen. Auf dem Cover war eine Frau zu sehen, nackter Hintern, Stöckelschuhe. Doch dann war ich zu feige, um damit an die Kasse zu gehen, und griff nach einem zweiten Buch, das den nackten Hintern verdecken sollte. So half mir Aira aus der Not, und ich werde es ihm nie vergessen.
Argentinische Literatur:Trick & Tod
Lesezeit: 4 min
Drei Novellen von César Aira bieten die Gelegenheit, einen der durchtriebensten Erzähler der Weltliteratur kennenzulernen.
Von Ralph Hammerthaler