Das hätte wirklich etwas Fantastisches werden können, wenn Nicole Krauss ihrem waghalsigen Einfall vertraut hätte, Franz Kafka habe seinen Tod 1924 in einem österreichischen Sanatorium nur vorgetäuscht, sei in Wahrheit nach Palästina ausgewandert und dort, nach Jahren fruchtbarer Tätigkeit als Gärtner unter dem Namen Anshel Peleg, "in einer Oktobernacht des Jahres 1956 friedlich im Schlaf verschieden". Eine um 32 Lebensjahre verlängerte Emigrationsgeschichte Kafkas! Wer weiß, was Nicole Krauss zu den fiktiven palästinensisch-israelischen Jahren dieses Dichters noch eingefallen wäre, und wie überzeugend das als Literatur- und Gedankenspiel hätte werden können.
Amerikanische Literatur:Mit Kafka unter dem Orangenbaum
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In Nicole Krauss' viertem Buch "Waldes Dunkel" stecken eigentlich drei Romane.
Von Frauke Meyer-Gosau
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