Die Lösung für sein selbstgemachtes Problem fiel Cormac McCarthy ein, als er am Morgen nach einer zehnstündigen Diskussion über Wahrnehmung und Neurobiologie den Müll rausbrachte. Zumindest schreibt er das so. Sein Problem, das er das Kekulé-Problem nennt, war die Frage, warum das Unbewusste, das immer wieder ungefragt Lösungen für Probleme präsentiert, die das Bewusstsein den Tag über beschäftigen, dies nicht in sprachlicher Form, sondern in Bildern und Gleichnissen tut. So wie dem Chemiker August Kekulé geschehen, den die Lösung für die chemische Struktur des Benzols im Schlaf überfiel. Er soll, nachdem er über dem Darstellungsproblem gebrütet hatte, von einer Schlange geträumt haben, die sich selbst in den Schwanz beißt - Ouroboros, ein seit der Antike bekanntes Symbol.
Amerikanische Literatur:Der Müll, der Schlaf und das Wort
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Cormac McCarthy hat seinen ersten Essay über den Ursprung der Sprache veröffentlicht. Das ist schön, aber alle fragen sich: Wann erscheint der Roman, der seit Jahren angekündigt wird?
Von Nicolas Freund
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