Am Rande:Der einzige Chef

Hans Lux war der einzige Vorgesetzte, den Peter Lindbergh jemals hatte. Den Erfolg, den sein einstiger Lehrling weltweit hat, schreibt der Düsseldorfer vor allem Lindberghs "gutem Wesen" zu. Und natürlich auch seinem fotografischen Können.

Von Johanna Pfund

Nur einmal hatte Peter Lindbergh im Laufe seines nun schon ziemlich langen Berufslebens einen Chef: Hans Lux in Düsseldorf. Es scheint eine glückliche Dienstbeziehung gewesen zu sein, denn zur Ausstellungseröffnung in der Kunsthalle München reiste Lux eigens an. "Es konnte keiner ahnen, dass Peter so erfolgreich werden würde", sagt Lux, der selbst nur zwei Jahre älter ist als sein ehemaliger Angestellter. Kennengelernt haben sich die beiden über einen gemeinsamen Bekannten, einen Galeristen. Denn damals verfolgte Lindbergh noch eine Laufbahn als Künstler. "Er war mir sympathisch, darum habe ich gesagt, komm zu mir", erzählt Lux. Gemeinsam machten sie in den 70er-Jahren Werbefotografie. Alles wurde abgelichtet: Schrauben, Kleider. Grundlage der guten Zusammenarbeit war offenbar das, was den Erfolg Lindberghs bis heute ausmacht: "sein gutes Wesen", wie es Lux nennt. Zwei Jahre arbeiteten die beiden Fotografen zusammen. Wichtig war: "Spaß". Die beruflichen Wege der beiden haben sich dann getrennt, aber nicht die privaten. Wohl aus dem gleichen Grund, der nach Ansicht des einstigen Chefs zu Lindberghs Erfolg beitrug: "Zu 50 Prozent Fotografieren und zu 50 Prozent gutes Wesen."

© SZ vom 22.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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