Reaktionen zum Tod von Otfried Preußler:Dankbar für diesen Menschen

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Seine Werke haben Generationen geprägt. In den sozialen Netzwerken betrauern Tausende den Tod des Kinderbuchautors Otfried Preußler. Und ein Wunsch geht nun nicht mehr in Erfüllung.

Die Reaktionen im Überblick

Es wäre ein tolles Geschenk gewesen. Am 20. Oktober dieses Jahres wäre Kinderbuchautor Otfried Preußler 90 Jahre alt geworden, für drei Tage davor hatte Filmproduzent Jakob Claussen etwas ganz Besonderes geplant: Dann sollte die Verfilmung von Preußlers "Das kleine Gespenst" in die Kinos kommen. "Es ist sehr traurig, dass das nun nicht mehr geht", bedauert Claussen, dass Preußler am vergangenen Montag in Prien am Chiemsee verstorben ist und der Vorführung nun nicht mehr beiwohnen kann.

Die beiden Männer kannten sich von den Arbeiten zum Film "Krabat" (2005), der von der Firma Claussen, Wöbke und Putz produziert wurde. "Wir haben ihn als sehr eindrucksvollen, imposanten Herren erlebt. Er hat uns immer mit seinen guten Wünschen begleitet", erinnert sich Claussen. Mit den Büchern des Schriftstellers seien mehrere Generationen von Kindern aufgewachsen. "Das ist schon deutsches Kulturgut mit allerhöchstem emotionalen Stellenwert."

Auch Paul Maar, Erfinder des "Sams", würdigt seinen Kollegen: "Otfried Preußler hat eine Reihe von Büchern geschrieben, die schon heute als Kinderbuchklassiker gelten und seit mehreren Generationen geliebt und (vor-)gelesen werden." Am meisten schätze er Preußlers "Krabat", sagt Maar und bezeichnet den Jugendroman als "Meisterwerk seines Genres".

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) lobt die große schöpferische Phantasie des Autors und seine eindrückliche Erzählweise. "Kinder wie Erwachsene haben ihn und seine Bücher geliebt, das wird sich auch nicht ändern. Wir werden uns gerne weiter von seinen Geschichten verzaubern lassen", sagte Neumann.

Deutschlands Medien würdigen Otfried Preußler ebenfalls als einen der wichtigsten deutschsprachigen Kinderbuchautoren der Gegenwart. Die FAZ bescheinigt in einer Schlagzeile "Die vollkommene Sicherheit des Erzählers". Bei der Zeit hieß es, Preußlers Bücher hätten mehrere Generationen geprägt und shz.de, das Onlineportal des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages, bezeichnete Preußler anerkennend als den "Herrn der Raben, Hexen und Räuber".

In den Social-Media-Reaktionen wird vielleicht am deutlichsten, was die Bücher Preußlers für viele Menschen bedeuten. "Ein Mensch, für den man dankbar sein kann", steht bei Twitter. Oder: "Wir werden das noch den Kindern unserer Kinder vorlesen." Binnen kürzester Zeit etablierte sich der Hashtag #DankeOtfriedPreußler, den zahlreiche User als digitales Kondolenzbuch nutzen.

Auch Prominente teilen via Twitter ihre Trauer über den Tod Preußlers mit. "Traurig über den Tod von Otfried Preußler", schrieb die stellvertretende Generalsekretärin der CSU, Dorothee Bär. Die Stimmung vieler Trauernder fasste folgender Tweet von Grünen-MdB Omid Nouripour wohl am besten zusammen:

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