16. Internationales Literaturfestival Berlin:Amazone und Gräfin

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Über die Freuden des Lesens in der Kindheit, die Lust an Kriminalromanen und die Qual des Schreibens. Rede zur Eröffnung des Internationalen Literaturfestivals Berlin in einer gekürzten Fassung.

Von César Aira

Als ich klein war, hortete ich, was ich nicht verstand, was keine Erklärung fand, den seltenen Edelstein, der im trivialen, tauben Gestein des Einsichtigen und Bekannten glänzte. Es gibt einen Instinkt, der Kinder zum Unerklärlichen hinzieht. Vielleicht wird den Kindern heute zu viel erklärt; man stachelt sie an, alles zu verstehen, und gibt ihnen die Mittel an die Hand, ihre Fragen sofort zu beantworten. Solche Schutzvorrichtungen gab es noch nicht zu der Zeit und in dem Ort, wo ich meine ersten Jahre verlebte: in einem Städtchen mit einer Landbevölkerung, der es nicht im Traum eingefallen wäre, ihre Kinder anders zur Erkenntnis anzustacheln, als dass man sie zur Schule schickte und sie sich dort allein zurechtfinden ließ.

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