Weitere Briefe:Von gestern und heute

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Vom Warten auf ein Machtwort der Kanzlerin in Sachen Verteidigungsausgaben. Von wunderbar charismatischen, schönen Menschen wie Meghan Markle und Barack Obama und von den ignoranten Truckern am Aubinger Tunnel bei München.

Warten auf ein Machtwort

"Was vom Geld übrig bleibt" vom 22.Mai: Da dachte man bei der Bildung der großen Koalition: "O.k., vier Jahre politische Stagnation gehen auch vorbei, und mit Olaf Scholz als Finanzminister kann man nicht viel falsch machen." Aber es kommt schlimmer: Von 2021 an werden die Investitionen des Bundes wieder sinken, als ob der Investitionsstau in drei Jahren erledigt wäre. Und die Ausgaben für die Verteidigung werden auch sinken, nach einem lächerlichen Anstieg in den Jahren zuvor. In einem unsicheren internationalen Umfeld ist dies unverantwortlich, nicht nur den Nato-Bündnispartnern gegenüber, ohne die ein so mickriger Verteidigungsetat gar nicht möglich wäre, sondern vor allem den deutschen Bürgern gegenüber, die auch in Zukunft in Frieden leben wollen. Die Richtlinien der Politik aber bestimmt nicht der Finanzminister, sondern die Kanzlerin. Wo bleibt ihr Machtwort?

Christian Schneeweiß, Schlehdorf

Echt von gestern

"Königliche Frechheit" vom 5./6. Mai: Wieso soll der Fachbegriff "gemischtrassig" im Bericht zu Prinz Harry und Meghan Markle eigentlich ein "hässlicher" Begriff sein? Warum nicht stattdessen ein "wunderbarer"? Fallen uns nicht bei gemischtrassigen Menschen viele besonders charismatische, intelligente, schöne Menschen ein, wie eben zum Beispiel Meghan Markle oder Barack Obama? Im weiteren Verlauf des Berichts immer wieder Hinweise auf Meghans Hautfarbe, wie sehr von gestern sind wir immer noch! Ich jedenfalls finde unsere blassen Milchgesichter weit weniger attraktiv.

Gabriele Rohlfes, Tübingen

Ignorante Trucker

"Verkehrssünder sollen härter büßen" vom 30. April/1. Mai: Die dringendste Erhöhung eines Bußgelds ist offensichtlich für das Auslösen der Höhenkontrolle bei Autobahntunneln erforderlich. Die derzeit geltenden 240 Euro halten die Lkw-Fahrer nicht davon ab, mindestens jeden zweiten Tag einmal am Aubinger- oder dem Etterschlager Tunnel die Höhenkontrolle auszulösen und damit den Verkehr oft über eine Stunde lang stillzulegen. Der volkswirtschaftliche Schaden insbesondere im Berufsverkehr ist immens. Die Pendler, die dann versuchen, ihren Zeitverlust wieder geringfügig zu verringern, sind dann die "Raser", die härter büßen sollen. Die neu angebrachten Hinweise weit vor den Tunneleingängen werden von den Truckern einfach ignoriert. Hier kann nur noch eine Erhöhung des Bußgelds um den Faktor 20 auf 4800 Euro noch helfen.

Siegfried Werz, Kaufbeuren

© SZ vom 30.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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