Weitere Briefe:Viele Fragen

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Warum muss eigentlich immer sonntags gewählt werden, fragt ein Leser. Ein anderer ist sich nicht sicher, wohin die Diskussion über Glyphosat eigentlich führen soll.

Wochentags wählen

"Rekruten an die Urnen" vom 20. September: Warum wählen wir eigentlich immer sonntags? Der Sonntag als Wahltag hat historische Gründe, die aber mehr und mehr an Bedeutung verlieren. Vermehrte Sonntagsarbeit und verändertes Freizeitverhalten legen nahe, dass auch an Werktagen gewählt werden könnte - wie es zum Beispiel in den USA üblich ist. Und warum wird die Briefwahl unnötig verkompliziert? Wer per Brief wählen will, muss die entsprechenden Unterlagen erst beantragen. Würden sie zusammen mit den Wahlbenachrichtigungen verschickt, könnte man ohne zusätzlichen Aufwand auch von zu Hause aus wählen. In einer Reihe von Ländern werden maschinell auszählbare Wahlkarten genutzt - warum eigentlich nicht bei uns? Auch so könnten Wahlhelfer entlastet werden. Und bei allen (berechtigten!) Vorbehalten: Die Wahl per Internet sollte als eine Option (neben der konventionellen Wahl per Stimmzettel) weiterhin geprüft werden. Dass dabei Datensicherheit und Schutz des Wahlgeheimnisses gewährleistet sein müssen, versteht sich von selbst. Thomas Bracht, Sprockhövel

Was kommt nach Glyphosat?

"Neue Zweifel am Glyphosat-Urteil" vom 18. September: Das Thema Glyphosat ist so komplex, dass man sich als Laie wohl kaum ein abschließendes Urteil über die Umweltgefahren und das Risiko der Krebserregung machen kann. Was mir bei diesem Artikel und allen anderen, die ich bis jetzt zu dem Thema gelesen habe, fehlt, ist die Antwort auf die Frage: "Was könnte nach Glyphosat kommen?" Wenn Glyphosat verboten werden sollte, wird wohl kein vernünftiger Mensch so naiv sein zu glauben, dass damit der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft beendet ist. Solange wir uns auf diesem Globus exponentiell vermehren, wird intensive Landwirtschaft immer wichtiger, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, ob uns das gefällt oder nicht. Also wird es im Falle eines Verbotes ein Nachfolge-Pestizid geben. Eine fundierte Entscheidung für ein Verbot kann man aber doch nur fällen, wenn man weiß, dass es einen Ersatzstoff gibt, der ähnlich wirksam, aber umweltverträglicher und nicht krebserregend ist, vielleicht aber teurer. Ich halte es durchaus für möglich, dass bei der Emotionalität, mit der gegen Glyphosat gekämpft wird, die Objektivität auf der Strecke bleibt und am Ende ein noch schädlicheres Pestizid zum Einsatz kommt. Arno Karl, Darmstadt

© SZ vom 26.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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