Weitere Briefe:Tierisch Hunger

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20 Millionen Steuereuros für Wahlplakate mit aufgehübschten Gesichtern und sinnfreien Slogans? Überflüssig, können weg. Hat der Hund einen guten Appetit, lobt ihn der Arzt. Der Mensch aber wird geschimpft. Das sei nicht fair.

Zu nichts nutze

"CDU-Plakate ohne Merkel" vom 8. August: 20 Millionen Euro gibt allein die CDU für ihre gesamte Wahlwerbung aus. Was für eine unglaubliche Verschwendung von Steuergeldern. Wahlspenden dürften das wohl kaum sein. Überflüssig wie ein Kropf ist das Aufhängen von Plakaten mit geschönten Gesichtern und inhaltsleeren Slogans, austauschbar für alle Parteien. Welcher Wähler richtet seine Entscheidung danach? Alle vier Jahre ein großes Ärgernis und eine flächendeckende Umweltverschandelung.

Angelika Oden, Berlin

Tierischer Appetit

"Schlecht behandelt" vom 4. August: Die Aussagen von Werner Bartens kann ich bestätigen. Wenn man im fortgeschrittenen Alter einige Kilo zu viel auf die Waage bringt, braucht man gar nicht mehr zum Arzt zu gehen. Aufgrund seines Gewichtes ist man an jeglichem Leiden selbst schuld. Es gibt Personen, die in ihrem Leben Wichtigeres zu tun hatten, als ihren Body zu stylen. Selbst wenn bei Vorsorgeuntersuchungen das Blutbild in Ordnung und man leistungsfähig ist, wird man auf seinen BMI reduziert. Von seiner Größe hängen die infrage kommenden Krankheiten ab. Sollten die Humanmediziner heute besser mit Maßband und Waage statt mit Stethoskop dargestellt werden? Gehe ich mit meinem Kater zum Tierarzt, untersucht er, ob das Tier vital ist, ob Fell und Schleimhaut in Ordnung sind. Immer fragt er, ob das Tier frisst. Sagt man als Mensch, man esse mit Appetit und Freude, dann ist das gleich schon pathogen. Sind Tierärzte heute besser ausgebildet als Humanmediziner?

Juliane Altmannshofer, Eggenfelden

Gutes Gewinnstreben

"Eingesackt" vom 3. August: 375 Millionen Euro Einnahmen aus dem Verkauf von Plastiktüten sind keine Kleinigkeit. Ein psychologischer Gesichtspunkt wird in dem Artikel vergessen: Wäre sich der Kunde sicher, dass sein Obolus von zehn bis 20 Cent pro Plastiktüte direkt einem Umweltschutzprojekt zugutekommt, wäre das sicher für viele eine willkommene Rechtfertigung, weiterhin Plastiktüten zu kaufen. Das Ausgangsproblem, dass die Deutschen im internationalen Vergleich viel zu viele Plastiktüten verbrauchen, würde nicht gelöst. Tatsächlich erscheint mir das natürliche Gewinnstreben der Unternehmen in diesem Fall nützlich für das Reduktionsziel zu sein. Ein eher seltener Glücksfall.

Michael Elster, Bingen am Rhein

© SZ vom 10.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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