Weitere Briefe:Fahren und rauchen

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Ein Leser wendet sich mit Vehemenz gegen eine Geschwindigkeitsreduzierung. Ein anderer mit ebensolcher gegen das Rauchen im Film.

Appelle statt Regelungswut

Zum Kommentar "Tempo 80 ist genug" vom 15. Januar: Da hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit seiner 80-Stundenkilometer-Entscheidung auf französischen Landstraßen leider die Regler-Ideologen in Deutschland wieder auf den Plan gerufen! Warum muss denn gleich wieder alles geregelt werden? Wie wär's denn mit einem Appell an die jeweils eigene Verantwortung? Es steht fest, dass die Unfälle abnehmen und dass die meisten Unfälle nicht auf den Autobahnen, sondern auf den bereits mit 100 Stundenkilometer regulierten Landstraßen passieren. Was soll da die Senkung auf 80 Stundenkilometer bewirken? Mit überhöhter Geschwindigkeit wird auch dann gefahren werden. Wer schon einmal länger auf den amerikanischen Highways mit ihren Geschwindigkeitsbeschränkungen gefahren ist, weiß, wie einschläfernd und damit gefährdend das sein kann. Die meisten heute gebräuchlichen Sicherheitsmaßnahmen bei Pkw wurden nicht in den USA, sondern in Deutschland entwickelt, nicht zuletzt aufgrund der Möglichkeit, hier höhere Geschwindigkeiten fahren zu können.

Also, lasst den Deutschen die Möglichkeit, hie und da mal schneller fahren zu können. Das ist dank Bauarbeiten, Staus und einiger regelwütiger Landesbeamten sowieso kaum noch möglich. Dr. Dietmar Nickel, München

Immer noch zu viel Rauch

"Das schreit nach Zensur!" vom 12. Januar: Ein ausgezeichneter Artikel über die vielen Raucherszenen im Film früher und leider auch heute. Die wissenschaftlichen Untersuchungen des Suchtexperten und Psychologen Reiner Hanewinkel von der Universität Kiel bezüglich der Auswirkung dieser Szenen auf Jugendliche aus nikotinfreien Elternhäusern zeigen deutlich den schrecklichen Einfluss des Fernsehens. Die Nikotin-Drogen-Industrie darf nicht mehr ihre Millionen für Werbung ausgeben. Nun kommen diese den Dramaturgen, Regisseuren und Schauspielern der Fernsehfilme für Schleichwerbung zugute für eine Droge, die in Deutschland etwa 120 000 Menschen tötet und 80 Milliarden Euro Kosten verursacht. Innerhalb von elf Tagen habe ich über 50 Raucherszenen in ARD und ZDF dokumentiert, für die wir hohe Gebühren zahlen müssen. Diese Zahlungen verweigere ich - wissenschaftlich begründet - seit zwei Jahren und warte vergeblich auf meinen Gerichtsprozess. Prof. em. Ludger Schiffler, Berlin

© SZ vom 25.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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