SZ-Werkstatt:Wie Weihnachten

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SZ-Technikredakteur Helmut Martin-Jung erzählt, wie es sich anfühlt, beim Test neuer Produkte immer einer der Ersten zu sein.

Von Helmut Martin-Jung

Für einen, der als Junge davon geträumt hat, Raketen starten zu lassen, überhaupt Erfinder zu werden, ist es schon ziemlich nahe dran, wenn er den heutigen Erfindern bei der Arbeit zugucken darf. Und nicht bloß das. Weil ja vieles, was erfunden wird, sich ganz praktisch nutzen lässt, kann man es oft auch selber ausprobieren. Mit der Folge, dass sich im Büro des SZ-Technikredakteurs immer die Pappkartons stapeln, er selbst mal dieses Smartphone aus der Tasche zieht, mal jenes, mal diese Computer-Uhr am Handgelenk trägt, mal jenen Roboter-Staubsauger über die Gänge surren lässt. Allerdings: So schön das Auspacken manchmal ist, so zeitraubend ist das Einpacken zum Zurückschicken.

Es war nicht unbedingt zu erwarten, dass die journalistische Karriere dann doch so klar auf das Technische zulaufen würde, zumindest das Studium - Politikwissenschaft, Musikwissenschaft, Neuere Deutsche Literatur - wies eigentlich in eine andere Richtung. Aber der digitale Wandel schlug zu - und tatsächlich ist es ja faszinierend zu beobachten, wie eine technische Erfindung in kürzester Zeit nahezu alles verändert. Vieles zum Guten, manches zum Schlechten. Und dabei steht alles noch ziemlich am Anfang.

Wer viel mit neuen Produkten zu tun hat, hat unweigerlich auch mit PR-Menschen zu tun, von denen es inzwischen zumindest gefühlt mehr gibt als Journalisten. Zielgenau rufen sie dann an, wenn es nicht passt, und die besonders aufdringlichen unter ihnen merken das noch nicht einmal. Wie schön, dass es auch viele Themen abseits davon gibt, zum Beispiel ein neuartiges Musikinstrument, wie auf dem Bild zu sehen. Eine bessere Verbindung all der unterschiedlichen Interessen ist eigentlich gar nicht mehr denkbar.

© SZ vom 31.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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