Bevor der FC Bayern am Mittwoch Juventus Turin empfängt, wird sich Trainer Pep Guardiola akribisch mit den Spielern und ihren Laufwegen auseinandergesetzt haben. Die Entwicklungsredaktion der Süddeutschen Zeitung hat sich ähnlich akribisch vorbereitet, und zwar auf die möglichen Konstellationen bei den Landtagswahlen am Sonntag.
Unser Ziel ist, so schnell wie möglich ein umfassendes Bild der Wahlergebnisse präsentieren zu können. Nicht nur: Welche Partei hat in welchem Bundesland gewonnen. Sondern auch: Wie viele Prozentpunkte kamen hinzu, wo wurde verloren, wie war die Wählerwanderung? Alle Ergebnisse bereiten wir auf Karten, Tabellen und Grafiken auf und lassen sie in Analysen und Kommentare einfließen.
Anstoßzeit ist Punkt 18 Uhr, wenn Tausende Wahllokale schließen. Abpfiff ist am Montag bei Bekanntgabe der amtlichen Ergebnisse. In der Zwischenzeit trudeln aus den mehr als 3600 Orten von Aach am Bodensee über Laucha an der Unstrut in Sachsen-Anhalt bis zu Zweifelscheid in Rheinland-Pfalz immer wieder vorläufige Ergebnisse ein.
Die ausgezählten Wählerstimmen finden sich in langen Tabellen auf den Webseiten der Statistischen Landesämter. Und da zeigen sich die Tücken des deutschen Föderalismus: Warum zum Beispiel verwendet Rheinland-Pfalz einen ganz und gar absurd wirkenden Zahlenschlüssel, um Orte zu identifizieren? Auch darauf müssen wir vorbereitet sein, damit alle Ergebnisse automatisiert in die Software einfließen und schließlich in interaktive Grafiken auf SZ.de münden.
Doch auch die Vorbereitung kann von der Wirklichkeit überrannt werden. Selbst Guardiola wird manchmal überrumpelt. Nach ein bisschen Fluchen werden wir dann im Newsroom vielleicht sogar die Taktik ändern müssen.