Sicherheit:Das Schüren von Angst

Die Sorgen der Bürger müsse man ernst nehmen, daher sei es auch sinnvoll, mehr Polizisten einzustellen, schreibt ein Leser. Allerdings dürfe aus der Sicherheitsdebatte keine ausländerfeindliche Stimmung entstehen.

Zu Berichten über die Pläne der Union zur inneren Sicherheit vom 11. und 12. August:

Kein Zweifel: Wir brauchen Maßnahmen zur Stärkung der inneren Sicherheit. Die Ängste unserer Mitbürger müssen wir ernst nehmen. Ärgerlich ist die Begleitmusik aus dem Unionslager. Unterschwellig werden Ängste und Ressentiments geschürt. Die demonstrative Härte, die Unions-Innenminister - und vorher schon Seehofer und das bayerische Kabinett - mit markigen Worten einfordern, schießt angesichts der terroristischen Einzelfälle über das Ziel hinaus.

Wenn man in die Bevölkerung hineinhört, drohen an jeder Straßenecke Gewalt und sexuelle Übergriffe. Der Schritt zur Pogromstimmung gegen Ausländer ist nicht weit. Wir müssen eine Spaltung der Gesellschaft befürchten, die auf teilweise seit Jahrzehnten in Deutschland wohnende und arbeitende Migranten überzugreifen droht. Wer stellt sich dieser schleichenden Stimmungsmache außer den Kirchen noch entgegen? Am ehesten noch die SPD und die Grünen, die den inzwischen etwas realistischeren Kurs von Angela Merkel überwiegend mittragen. In der Union werden jedenfalls besonnene zunehmend von schrillen Stimmen überlagert, zur Freude der Rechtspopulisten. Worin besteht eigentlich ihr christlicher und christsozialer Wertekanon? Otto Dietrich Knapp, Fürth

Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen.

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© SZ vom 26.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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