Weiterbildungsberater:Mit Vorsicht zu genießen

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Die genaue Ranking- Position ist weniger wichtig, sagt Detlev Kran. Doch wenn eine Schule wiederholt auf Spitzenplätzen auftauche, sei das ein deutliches Zeichen für ihre Qualität. (Foto: oh)

Rankings sind für die Wahl eines Programms nur ein Anhaltspunkt, sagt Detlev Kran, Autor von "Der MBA- und Master-Guide".

Interview von Verena Wolff

Detlev Kran ist seit mehr als 20 Jahren bei der Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) mit der Akkreditierung von MBA-Studiengängen beschäftigt. Sein Buch "MBA-Guide" erscheint Mitte November bereits in der 16. Auflage.

Warum tauchen in den international führenden Rankings kaum deutsche Hochschulen auf?

Dort findet man lediglich etwa zehn Hochschulen und MBA-Programme aus dem deutschsprachigen Raum. Dies mag daran liegen, dass viele Zeitschriften aus dem angloamerikanischen Raum stammen. Andererseits bleibt offen, wer darüber bestimmt, welche Hochschulen im Ranking aufgenommen werden. Trotz einiger entsprechender Versuche von Zeitungen sind bisher keine validen Rankings für den deutschsprachigen Raum bekannt.

Für wen sind Rankings relevant?

Für MBA-Interessenten sollten Rankings nur ein Anhaltspunkt sein. Und auch nur dann, wenn eine Schule in mehreren relevanten Rankings gut platziert ist. Fasst man alle Rankings zusammen, kommt eine Liste von circa 200 Business Schools heraus, die immer als die "Top-50"-Hochschulen in diesen Listen aufgeführt sind. Für alle, die einen MBA im Ausland machen wollen, sind die Listen zumindest ein Anhaltspunkt.

Wie wichtig ist die Positionierung?

In den USA haben die Hitlisten einen recht hohen Stellenwert. Die jährlich erscheinenden Rankings von Bloomberg Businessweek, Financial Times, Economist Intelligence Unit, Forbes, Wall Street Journal und US-Today finden Beachtung. Eine Business School, die es unter die "Top 100" geschafft hat, wird hoch geachtet. Die genaue Ranking-Position ist weniger wichtig. Doch wenn eine Schule über Jahre hinweg Spitzenplätze ergattert, spricht das für ihre Qualität.

Welche sind die Top-Schulen?

Vier Schulen schaffen es bei allen sechs Blättern regelmäßig unter die Top Ten: Chicago, Dartmouth, Harvard und Kellogg. In allen Rankings aus den USA und Großbritannien tauchen fast immer die gleichen 200 von 1500 bis 2000 Business Schools weltweit auf. Auffällig ist auch, dass in britischen Rankings meist Hochschulen aus Großbritannien unter den Spitzen-Hochschulen sind, in den US-Rankings ist es umgekehrt.

© SZ vom 13.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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