USA:Stammgast gibt Kellnerin 446 Dollar Trinkgeld

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15 bis 20 Prozent des Rechnungsbetrags sind das übliche Trinkgeld in den USA. Eine Kellnerin im US-Bundesstaat Indiana durfte sich jetzt über das Vielfache freuen.

Im Film 2 Millionen Dollar Trinkgeld (1994) beteiligt ein Polizist, gespielt von Nicholas Cage, eine Kellnerin an seinem Lottogewinn. Als Entschädigung dafür, dass sie zuvor auf ihr "tip" verzichten musste, weil er nicht genug Kleingeld bei sich hatte. Auch abseits der Leinwand kann Hollywood für Servicekräfte ein lukratives Pflaster sein: So ist Cage in dritter Ehe mit einer Kellnerin verheiratet - und auch Schauspielkollege George Clooney hat sich schon zwischen Vorspeise und Dessert verliebt.

Abseits der Traumfabrik ist das Dasein amerikanischer Kellnerinnen jedoch weit weniger glamourös - und gewinnbringend. Der Stundenlohn ist meist gering. Und auch das übliche Trinkgeld von 15 bis 20 Prozent des Rechnungsbetrags ist nicht eben üppig. Wohl dem, der da Stammgäste wie eine Kellnerin aus Indiana hat. CeCe Bruce durfte sich nach Berichten von US-Medien über ein Trinkgeld von 446 Dollar (etwa 346 Euro) freuen - bei einem Rechnungsbetrag von gerade einmal sechs Dollar (knapp fünf Euro).

Seit zwei Jahren arbeitet Bruce neben ihrem Studium in einer Filiale der Kette "Steak 'n' Shake" in Indianapolis. Einer der Stammkundinnen ist die junge Frau in dieser Zeit offenbar so ans Herz gewachsen, dass es jetzt zur großzügigen Geste kam.

Am Anfang habe sie gar nicht glauben können, welcher Betrag da auf dem Kreditkartenbeleg ausgezeichnet gewesen sei, erzählte Bruce einem lokalen Fernsehsender. "Als ich noch mal hingeguckt habe, sagte ich: 'Oh mein Gott, Miss Jo, das kann ich nicht annehmen!' Und sie sagte: 'Doch, du nimmst das Geld.'" Die Gönnerin kommt den Angaben zufolge jeden Mittwoch zum Frühstücken in das Diner.

Dass Bruce das fürstliche Trinkgeld verdient hat, davon ist nicht nur die spendable Stammkundin überzeugt. Restaurant-Manager Greer Gooley lobte seine Angestellte im Lokalfernsehen: "Sie bleibt lange, kommt früh rein. Wann immer wir sie brauchen, ist sie da. Sie verdient es mehr, als jeder andere."

Was sie mit dem Trinkgeld machen will, weiß Bruce auch schon: Rechnungen bezahlen. Das Leben als Kellnerin ist eben nur manchmal wie im Film.

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