Medienstadt Babelsberg:Am Ursprung des deutschen Films

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Das Neue Gymnasium Potsdam hat einen guten Draht zur Filmbranche. Seine Lage in der Nähe von Studio Babelsberg ist hilfreich.

Von Stephanie Schmidt

Die Vielfalt des Medienstandorts Babelsberg ist Thema einer TV-Sendung, den Zehntklässler des Babelsberger Filmgymnasiums/Neuen Gymnasiums Potsdam in diesem Schuljahr produzieren - in Kooperation mit dem Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ), einer Bildungseinrichtung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg . Bei dieser Dokumentation unterstützen erfahrene Moderatoren die Gymnasiasten. Das MIZ, wo die Magazin-Sendung live aufgezeichnet und später im lokalen Sender Alex TV ausgestrahlt werden soll, liegt in der unmittelbaren Umgebung der Schule. "Wenn die Schüler aus einer solchen Sendung kommen, sind sie gereift", sagt Uwe Fleischer, Filmkoordinator am Neuen Gymnasium Potsdam. "Sie wissen dann, was sie beruflich machen wollen."

Schüler und Lehrer des 2004 gegründeten Gymnasiums profitieren immens von der Lage der Schule im Herzen der Medienstadt Babelsberg - einem 46 Hektar großen Areal, auf dem mehrere Tausend Menschen mit Themen rund um Film, Funk, Fernsehen und Medien schlechthin beschäftigt sind. In unmittelbarer Nachbarschaft der Schule befindet sich Studio Babelsberg - die Wiege des deutschen Films: Als erster Film wurde hier 1912 "Der Totentanz" mit Asta Nielsen in der Hauptrolle gedreht. Noch heute steht das Stammhaus - ein schmuckes Backsteingebäude von 1912 an einer Kastanienbaum-Allee. "Unter diesen Kastanien hat einst Marlene Dietrich Kaffee getrunken", sagt Fleischer. "Früher haben viele Ufa-Stars in prächtigen Häusern in der Umgebung von Studio Babelsberg gewohnt." Ufa ist die Abkürzung für die einstige, im Jahr 1917 gegründete Universum Film AG. Hier wurden große Filme wie "Der Blaue Engel", "Metropolis", "Der letzte Mann", "Der Pianist" oder "Grand Budapest Hotel" gedreht. Die Original-Filmkulisse der Hotelrezeption kann man noch heute im FX-Center auf dem Gelände von Studio Babelsberg besichtigen.

Einer der Kooperationspartner des Filmgymnasiums ist die benachbarte Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, an der Fleischer als Dozent tätig ist. Pro Schuljahr können zehn Elftklässler des Filmgymnasiums an den Einführungswochen für Erstsemester teilnehmen, sofern sie sich erfolgreich dafür beworben haben.

Auch auf dem Mediencampus Babelsberg, dem Gebäudekomplex, in dem sich das Filmgymnasium befindet, gibt es die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen: Dort sind die Neue Gesamtschule Babelsberg und die Medienschule Babelsberg untergebracht. Außerdem befindet sich dort das Filmhaus Babelsberg, das Lehrgänge und Seminare anbietet. Auch zu ungewöhnlichen Themen wie "Umweltfreundliche Filmproduktion" und "Filme machen ohne Geld".

© SZ vom 11.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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