Daten zur Hochschule:Schwerpunkt Technik

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Die Geschichte der Technischen Hochschule Georg Agricola beginnt im frühen 19. Jahrhundert. Die Ausbildung war immer an die Bedürfnisse der Zechen geknüpft. Heute werden dort mehrere Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten.

Von Holger Pauler

Die Technische Hochschule Georg Agricola (THGA) wurde bereits im Jahr 1816 als "Bochumer Bergschule" gegründet, um das gehobene Führungspersonal für den Bergbau in einer eigenen Schule auszubilden. Annähernd 50 Jahre später gibt es mit der durch die Fusion der Märkischen und der Essen-Werdenschen Berggewerkschaftskasse entstandenen Westfälischen Berggewerkschaftskasse (WBK) die erste Trägerin der Schule. Bis zum Jahr 1990 bleibt sie das auch. Schon zuvor, 1963, war die Schule in "Ingenieurschule für Bergwesen" umbenannt worden. Es folgten die Umbenennung zur FH Bergbau und schließlich im Jahr 1995 zur THGA.

Im Wintersemester 2017/18 waren 2477 Studierende an der THGA eingeschrieben, davon 309 Frauen, was einem Anteil von zwölf Prozent entspricht. Die Zahl der ausländischen Studierenden lag bei 392 (16 Prozent). Der Anteil der Vollzeit-Studierenden machte 45 Prozent aus, 55 Prozent Studierende haben sich für eine berufsbegleitende Ausbildung entschieden.

Die Studiengänge sind praxisnah ausgerichtet

Insgesamt gibt es acht Bachelor- und sechs Master-Studiengänge: Im Bachelor-Programm sind das Angewandte Materialwissenschaften, Elektro- und Informationstechnik, Geotechnik und Angewandte Geologie, Maschinenbau, Rohstoffingenieur, Verfahrenstechnik, Vermessungswesen und Technische Betriebswirtschaft. Als Master-Studiengang werden folgende Fächer angeboten: Betriebssicherheitsmanagement, Elektro- und Informationstechnik, Geoingenieurwesen und Nachbergbau, Maschinenbau, Mineral Resource and Process Engineering sowie Technische Betriebswirtschaft.

Alle Studiengänge, auch in den klassischen Bereichen wie Maschinenbau oder Elektro- und Informationstechnik, sind praxisnah ausgerichtet, die Zusammenarbeit in der Forschung erfolgt fast immer mit kleinen und mittelständischen Unternehmen.

Der Standort der Hochschule war übrigens kein Zufall. Bochum galt über viele Jahrzehnte als eines der Zentren für den Steinkohlebergbau. 1929 gab es in der Ruhrgebietsmetropole 74 Schachtanlagen, so viele wie in keiner anderen europäischen Stadt. Mit Schließung der letzten Zeche im Jahr 1973 war in Bochum die Zeit des Bergbaus beendet. Ein Jahr später stellte die Zeche Holland, in der damals selbständigen Stadt Wattenscheid, den Förderbetrieb ein. Auch andere Institutionen waren eng mit dem Bergbau verbunden: Das 1890 eröffnete Krankenhaus "Bergmannsheil" ist die älteste Unfallklinik der Welt und sollte damals vor allem die Bergleute aus dem Ruhrgebiet versorgen. Das Bergbaumuseum ist weltweit das größte seiner Art. (Weitere Informationen unter www.thga.de).

© SZ vom 03.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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