Unkrautvernichter:Minister wollen Glyphosat-Verbot für Privatanwender

Die Verbraucherschutzminister der Länder appellieren an den Bund, die Anwendung des Pestizids Glyphosat drastisch einzuschränken. Die WHO hatte es als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft.

Die Verbraucherschutzminister der Länder fordern vom Bund ein Teil-Verbot von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Glyphosat. Ein entsprechender Beschluss sei bei einer Konferenz in Osnabrück mit großer Mehrheit gefasst worden, sagte Niedersachsens Ressortschef Christian Meyer (Grüne). "Wir fordern, die Abgabe an Privatpersonen zu verbieten." Außerdem solle es ein vorläufiges Verbot von Glyphosat in Gärten, Parks und auf Kinderspielplätzen geben.

Warten auf die EU

Der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Robert Kloos, sagte, für ein Verbot fehle derzeit die Rechtsgrundlage. Momantan laufe ein Bewertungsverfahren durch die Europäische Union, das abgewartet werden müsse. Die EU will noch in diesem Jahr entscheiden, ob die Zulassung des Herbizids um weitere zehn Jahre verlängert wird.

Die WHO warnt vor dem Pestizid

Die Diskussion wurde zuletzt durch eine Neubewertung der Weltgesundheitsorganisation WHO angeheizt. Sie hatte das Pestizid als "wahrscheinlich krebserzeugend" eingestuft. Die WHO berief sich auf mehrere Studien, wonach Menschen, die mit dem Unkrautvernichtungsmittel in Berührung gekommen waren, ein höheres Risiko hatten, am Non-Hodgkin-Lymphom zu erkranken. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hatte dagegen nach Sichtung der Fachliteratur keine erhöhte Krebsgefahr festgestellt.

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