Warnung vor gefährlichen Produkten:China-Importe stoßen Verbraucherschützern auf

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Giftig, ungesund und gefährlich: So häufig wie noch nie haben Kontrolleure in Europa gesundheitsgefährdende Produkte aus dem Handel verbannt. Fast zwei Drittel der Beanstandungen betrafen dabei Waren aus einem einzigen Land.

Chemikalien in Schuhen, kollabierende Kinderstühle, lose Teile am Spielzeug: Immer häufiger verhängen die Behörden in Europa Verkaufsstopps und verlangen Rückrufe, weil Produkte die Sicherheit und Gesundheit ihrer Nutzer gefährden. Insgesamt 2364 Fälle listet der sogenannte Rapex-Bericht der Europäischen Kommission auf, in denen vergangenes Jahr Konsumgüter als gesundheitsgefährdend eingestuft wurden. Das sind immerhin vier Prozent mehr als im Vorjahr. In knapp 85 Prozent der Fälle gingen von den Produkten "ernsthafte Gefahren" aus.

Besonders häufig warnten die Kontrolleure dabei vor Kleidung und Spielzeug - jeweils ein Viertel der Beanstandungen entfiel auf diese Kategorien. Bei Spielwaren entspricht das einer spürbaren Zunahme der Probleme, bei Textilien nahm ihre Zahl hingegen leicht ab. Gefährliche Elektronik (9 Prozent) und Kosmetik (vier Prozent) wurden in etwa genauso häufig beanstandet wie 2012.

Zwei Risiken stehen dabei im Vordergrund: regelmäßig finden die Kontrolleure Chemikalien, etwa in Klamotten oder Kinderspielzeug, von denen Gesundheitsgefahren ausgehen. Und ähnlich häufig laufen die Kunden Gefahr, sich bei der Benutzung der Gegenstände zu verletzen.

Auffällig ist dabei vor allem die Herkunft der gefährlichen Produkte: Seit Beginn der Statistik entfällt ein Großteil der Beanstandungen auf Produkte aus China - immerhin stammt ein großer Teil der importierten Konsumgüter aus dem Billiglohnland. Inzwischen entfallen allerdings gewaltige 64 Prozent der Warnungen auf Produkte aus China. Waren aus europäischer Herstellung waren in 12 Prozent der Fälle betroffen.

Hauptgrund für die generelle Zunahme der Produkt-Warnungen ist nach Aussage der EU-Kommission allerdings nicht, dass immer mehr unsichere und gefährliche Produkte in den Handel kommen, sondern dass die Kontrollen besser werden.

Seit zehn Jahren warnen sich die EU-Staaten mit Hilfe der Rapex-Datenbank ("Rapid Alert System for Dangerous Non-Food Consumer Products") gegenseitig vor gefährlichen Produkten. Die Datenbank umfasst dabei alle Konsumgüter mit Ausnahme von Nahrungsmitteln und Medikamenten. An Rapex beteiligen sich neben den 28 EU-Staaten auch Liechtenstein, Island und Norwegen.

© Süddeutsche.de/dpa/luk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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