Schwabinger Gerede Es ist den Maxvorstädtern wichtig, dass ihr Stadtviertel nicht mit Schwabing verwechselt wird. Vielleicht deshalb, weil es regelmäßig passiert. Selbst in den besten Reiseführern über München ist immer wieder von der "Schwabinger Künstlerkneipe "Alter Simpl" die Rede, von der "Schwabinger Kunstmeile Türkenstraße" oder der Ludwig-Maximilians-Universität "im Herzen Schwabings".
Alles ein Irrtum. Denn diese Orte liegen eben nicht in Schwabing, sondern in der Maxvorstadt. Immer verwechselt wird auch: Die weltberühmte Kunstszene, die sich in München um die Jahrhundertwende ansiedelte, wirkte nicht im "Künstlerviertel Schwabing". Es war der unter König Ludwig I. im 19. Jahrhundert erbaute Stadtteil Maxvorstadt, wo Wedekind sein Drama "Frühlingserwachen" verfasste, wo die Gräfin Reventlow rauschende Feste feierte und die Malergruppe des Blauen Reiter um Wassily Kandinsky ihre Ateliers besaß.
Noch heute ist die Maxvorstadt ein kulturelles Zentrum Münchens. Hier liegen die Stammhäuser der großen Universitäten, die Kunstakademie, die städtische Galerie im Lenbachhaus, die Sammlungen am Königsplatz und die Neue und Alte Pinakothek. Mit der Eröffnung der Pinakothek der Moderne im Jahr 2002 wurde das Stadtviertel endgültig zur "Münchner Museumsmeile".
Die Maxvorstadt reicht im Osten bis zur Dachauer Straße und der Löwenbrauerei am Stiglmaierplatz. Im Südteil lädt der Alte Botanische Garten, am östlichen Ende der Englische Garten zu ausgedehnten Spaziergängen ein was aber nicht darüber hinweg täuschen kann, dass das Viertel zur City gehört. Der Autoverkehr ist hier ein täglicher Horror.
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