Das Innerste von München Die Altstadt und das Lehel gehören nicht zusammen, auch wenn der Stadtrat das Anfang der Neunziger Jahre so beschlossen hat. Zwischen ihnen liegt der ARNO, der Altstadtring Nord. Seit 1966 rauscht dort der Verkehr meist vierspurig durch die City - von einem gemütlichen Schlendern durchs Viertel kann also nicht die Rede sein.
Auch schon früher, im grauen Mittelalter, war das Lehel außen vor: Als 1315 der Stadtring geschlossen wurde, musste das Lehel draußen bleiben. Bis 1724 dauerte das, dann hieß es endlich: drin! Und an manchen Stellen ist das kleine Viertel jetzt sogar richtig "in".
Das Lehel
Während sich in der Altstadt Heerscharen von Touristen die versammelten Prächtigkeiten von Viktualienmarkt bis Hofbräuhaus antun, geht es im Lehel beschaulicher zu. Ältere Menschen prägen das Bild, alteingesessene Münchner, die schon immer hier gewohnt haben und auch nie woanders würden wohnen wollen.
Viele prächtige Jugendstilfassaden haben die Kriegsbombardements heil überstanden und sind gegenüber mäßig ansprechenden Nachkriegsbauten in der Überzahl geblieben, ebenso wie trendige Bars und Feinschmeckerrestaurants gegenüber schlichten Bierkneipen.
Früher ein Ärgernis, heute ein großer Pluspunkt für das Lehel: die Nähe zur Isar. Überschwemmte "die Reißende" noch bis zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts regelmäßig das Viertel, so schwappt die Welle heute in die andere Richtung: Jogger, Skater, Radler, Grill-Fans und andere Sonnenhungrige belagern den Sommer über das Flussufer.
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