Schwache Zahlen:Lehman beschert Postbank Verluste

Lesezeit: 1 min

Erst der Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman, dann der Absturz der Aktienmärkte: Die Postbank braucht dringend frisches Geld.

Die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers hat der Postbank schwere Verluste beschert. Die Bank mit den meisten Privatkunden in Deutschland musste im dritten Quartal ein Minus vor Steuern von 449 Millionen Euro hinnehmen, wie das Institut am Montag in Bonn mitteilte.

Die Postbank braucht Geld: Der Mehrheitseigner Deutsche Post wird Aktien zu einem Bezugspreis von 18,25 Euro zeichnen. (Foto: Foto: dpa)

Allein die Belastungen aus dem Engagement bei Lehman Brothers schlugen demnach mit 364 Millionen Euro zu Buche. Weitere hohe Millionen-Belastungen musste die Bank wegen des Absturzes der Aktienmärkte hinnehmen.

Die Postbank teilte mit, sich künftig stärker auf das Privatkundengeschäft zu konzentrieren zu wollen.

Kapitalerhöhung angekündigt

Die Eigenkapitalquote, die entscheidend für die Kreditvergabe einer Bank ist, sei angesichts der Belastungen in den vergangenen Monaten stark gesunken. Zuletzt habe sie noch bei 5,5 Prozent gelegen. Deshalb kündigte die Postbank eine Kapitalerhöhung an.

Der Mehrheitseigner Deutsche Post erklärte, sie werde ihren Anteil von rund 50 Prozent der Aktien zu einem Bezugspreis von 18,25 Euro zeichnen. Außerdem sei sie bereit, auch die anderen neu auszugebenden Aktien der Postbank zu zeichnen, sollten sich keine Abnehmer finden.

Dies würde einer Kapitalspritze von einer Milliarde Euro entsprechen. Das Banken-Rettungspaket der Bundesregierung nimmt die Deutsche Postbank den Angaben zufolge nicht in Anspruch.

Die Deutsche Post gab angesichts ihres schlechten Geschäfts im dritten Quartal wegen der Finanzkrise eine Gewinnwarnung ab.

Für das laufende Jahr rechnet die Post nur noch mit einem Vorsteuergewinn von 2,4 Milliarden Euro, weniger als noch im Vorjahr und rund 17 Prozent weniger als bisher erwartet. Die Aktienkurse von Deutscher Post und Postbank brachen nach den negativen Nachrichten schwer ein und verloren jeweils mehr als 15 Prozent.

© sueddeutsche.de/AFP/hgn/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: