Fehlerhafter Betrag bei Paypal:Billiardär für einen Moment

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PayPal wickelt online Zahlungen ab - etwa für Ebaykunden.  (Foto: Getty Images)

Chris Reynolds aus Pennsylvania öffnete sein Paypal-Konto am PC und entdeckte ein Plus von mehr als 92 Billiarden. Der Reichtum endete zwar so schnell wie er kam - Reynolds hatte trotzdem schon eine nützliche Idee, was er mit dem Geld hätte anstellen können.

Von Nakissa Salavati

Jetzt genau mitlesen: 92.233.720.368.547.800 US-Dollar standen am vergangenen Freitag in der Paypal-Mail zur Kontoübersicht von Chris Reynolds. Den Online-Bezahldienst nutzt der 56-Jährige aus dem Örtchen Media im US-Bundesstaat Pennsylvania seit Jahren, um über Ebay alte Autoteile zu kaufen und zu verkaufen. Normalerweise beschränken sich die Beträge für das Geschäft monatlich auf hundert Dollar. Billiarden hatte Reynolds jedenfalls noch nie auf dem Konto.

"Ich dachte echt, ich wäre Billiardär. Das war 'ne ganz schöne Überraschung", zitiert ihn die Nachrichtenseite philly.com. Die hatte aber leider ein schnelles Ende: Zur Überprüfung loggte sich Reynolds noch auf der Paypal-Seite ein. Da war sein Kontostand schon korrigiert, seine Billiarden auf null Dollar geschrumpft.

92 Billiarden sind übrigens das 1300-fache des weltweiten Bruttosozialprodukts und sehr, sehr viel mehr als der reichste Mann der Welt besitzt - der mexikanische Unternehmer Carlos Slim Helú. Dessen Vermögen beläuft sich auf 73 Milliarden Dollar.

"Keine Ahnung, was da passiert ist, vielleicht wollte jemand einen Scherz machen", witzelte Reynolds auf CNN. "Das war offensichtlich ein Fehler und wir danken Herrn Reynolds dafür, dass er das verstanden hat", zitiert der Sender Paypal. Man prüfe den Vorfall.

Erst im Juni war Paypal ein ähnlicher Fehler unterlaufen. Der Bezahldienst verschickte Tausende Mails an Kunden mit der Botschaft: "Herzlichen Glückwunsch, Sie gehören zu den glücklichen Gewinnern". 500 Euro seien bereits auf deren Konto gutgeschrieben. Hinterher musste Paypal eingestehen: "Leider ist diese Mail aufgrund eines technischen Fehlers versendet worden." Doch nicht nur dem Bezahldienst unterlaufen Vertipper. Ein Banker aus Hessen überwies versehentlich 222 Millionen Euro. Offenbar war ihm im Sekundenschlaf der Finger auf der Zwei hängen geblieben, ohne dass er es später bemerkt hatte.

Unbeindruckt davon, dass es sich bei den Billiarden um eine imaginäre Summe handelte, beflügelte der plötzliche Reichtum Reynolds Phantasie. Andere würden sich vielleicht mit Luxus eindecken, Reynolds aber entdeckte seine spendable Seite - jedenfalls in Gedanken: "Ich bin ein verantwortungsvoller Mann. Zuerst hätte ich die Staatsschulden bezahlt." Danach hätte er die Baseballmannschaft Philadelphia Phillies gekauft - "wenn sie mir einen guten Preis gemacht hätten".

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