Deutsche Bank: Ackermann verdient weniger:1,4 Millionen Euro - ein Krisengehalt

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Josef Ackermann bekommt die Krise zu spüren: Sie frisst 90 Prozent seines Einkommens. Dem Deutschbanker bleiben 1,4 Millionen Euro.

Er ist der mächtigste Banker der Republik und bekommt nun knallhart die Konsequenzen der Finanzkrise zu spüren: Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 90 Prozent weniger verdient als noch im Jahr 2007.

Das Ende der Dienstzeit ist absehbar: Vorstandschef Josef Ackermann scheidet im Mai 2010 bei der Deutschen Bank aus. (Foto: Foto: dpa)

Gerade mal 1,39 Millionen Euro überwies der Arbeitgeber auf das Gehaltskonto des Schweizers, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht der größten deutschen Bank hervorgeht. Zum Vergleich: Für 2007 waren es noch 13,98 Millionen Euro gewesen - wegen der immensen Bonizahlungen.

Doch wegen der Finanzkrise und roter Zahlen seiner Bank wurden bei Ackermann und den gesamten Vorstandskollegen alle erfolgsabhängigen Komponenten gestrichen.

Millionengehalt nur für Ackermann

Insgesamt sanken die Bezüge aller fünf im Jahr 2008 aktiven Vorstände um 86 Prozent auf 4,48 Millionen Euro. Außer Ackermann verdiente keiner der Vorstände mehr als eine Million Euro. Bereits im vergangenen Herbst hatte Ackermann angekündigt, auf seine Boni zu verzichten.

Für 2009 übt sich der Deutsche-Bank-Chef dennoch in Zuversicht und hofft auf schwarze Zahlen. Die Branche insgesamt werde in diesem Jahr wegen des weltweiten Konjunkturabschwungs erneut mit großen Schwierigkeiten konfrontiert sein, erklärte er im Geschäftsbericht. "Gleichwohl sind wir zuversichtlich, dass die Deutsche Bank richtig positioniert ist, um diese Herausforderungen zu meistern."

Das größte deutsche Geldinstitut hält eine Rückkehr in die Gewinnzone für möglich, wenn die Weltwirtschaft nicht stärker einbricht als erwartet und ein neuer Schock wie etwa nach dem Kollaps der US-Bank Lehman Brothers im Herbst ausbleibt.

"Wir sehen derzeit keinen Bedarf für die Aufnahme neuen Kapitals, aus welcher Quelle auch immer", bekräftigte Ackermann, der im Mai 2010 sein Amt abgibt.

Die Deutsche Bank hatte im vergangenen Jahr erstmals in der Nachkriegsgeschichte rote Zahlen geschrieben. Vor Steuern stand ein Verlust von 5,7 Milliarden Euro. Besonders im vierten Quartal schlugen weitere Wertberichtigungen und Verluste im Eigenhandel voll durch. Das Institut baute seine Risikopositionen im vergangenen Jahr aber deutlich ab.

© sueddeutsche.de/dpa-AFX/Reuters/mel/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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