Google-Präsentation:Mach dir die Welt, wie sie dir gefällt

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Vivek Gundotra, Vizepräsident der Google-Entwicklungsabteilung, während der Präsentation in San Francisco. (Foto: REUTERS)

Google stellt in San Francisco neue Funktionen für sein soziales Netzwerk Google Plus vor. Unter anderem gibt es jetzt eine vollautomatisierte Bildbearbeitung, die auf Wunsch aus Urlaubserinnerungen auch kleine Filme zusammenstellt. Das Auswählen der schönsten Bilder soll künftig ein Algorithmus übernehmen - ganz nach Google-Kriterien.

Von Karin Janker

Google Plus wächst, auch wenn es längst nicht die Nutzerzahlen von Facebook erreicht. Inzwischen habe das soziale Netzwerk etwa 300 Millionen monatlich aktive Nutzer, verkündet Vivek Gundotra, Vizepräsident der Google-Entwicklungsabteilung bei einer Präsentation in San Francisco.

Neben dieser Zahl präsentiert Gundotra außerdem neue Dienste von Google Plus, wobei er immer wieder das Wort "amazing" einfließen lässt. Vor allem interessant sein dürften die neuen Features für Hobbyfotografen, die ihre Bildersammlung aufhübschen, verwalten oder sortieren wollen.

Zu den neuen Funktionen gehört eine auf Wunsch vollautomatisierte Bildbearbeitung, die sich aber auch graduell zurückfahren lässt. Außerdem gibt es eine Bildersuche mittels Suchworten, die auch Fotos finden soll, die zuvor nicht eigens verschlagwortet wurden. So könne der Nutzer beispielsweise gezielt Sonnenuntergänge, Strandbilder oder seinen Hund finden, sagt Gundotra bei seiner Präsentation.

Ein Algorithmus soll zudem die besten Fotos aus der Bilderflut der Urlaubserinnerungen herausfischen - ganz nach Google-Kriterien: also solche, auf denen zum Beispiel Sehenswürdigkeiten zu sehen sind oder die bestimmten ästhetischen Kriterien entsprechen. Das spare Zeit, lobt Gundotra seine eigene Innovation.

Aus diesen Fotos und kurzen Videosequenzen lässt sich mit einem weiteren Feature ein Film zusammenstellen. Mit Hilfe einer Radiergummi-Funktion kann der Nutzer unerwünschte Objekte unkompliziert aus seinen Fotos löschen: In Gundotras Beispielfoto verschwinden plötzlich alle Fußgänger von einer Straße. So macht man sich die Welt im Nachhinein, wie sie einem gefällt.

Viele der neuen Features erinnern damit an semiprofessionelle Bildbearbeitungs- und Bildverwaltungsprogramme. Nur seien die Funktionen von Google Plus alle kostenlos, betont Gundotra.

Die neuen Angeboten geben zumindest eine Zielrichtung des Konzerns vor: Man will mehr bieten als eine virtuelle Ablage in der Cloud und neue Nutzer mit nützlichen Bearbeitungsfunktionen locken. Ob diese Spielzeuge fotoaffinen Nutzer allerdings reichen und Google Plus dadurch wirklich zum Konkurrenten Facebook aufholen kann, dürfte fraglich sein.

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