San Francisco:Google stellt neue Nexus-Smartphones vor

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Dave Burke, Vizepräsident von Google-Engeneering, und eines der neuen Nexus-Smartphones (Foto: AFP)
  • Google hat in San Francisco neue Produkte vorgestellt: unter anderem zwei Nexus-Smartphones.
  • Der Konzern demonstriert außerdem sein neues Betriebssystem "Marshmallow".
  • Ein neuer TV-Stick soll ein stabileres Signal haben als sein Vorgänger.

Von Varinia Bernau und Johannes Kuhn, München

Vor wenigen Wochen noch hatte Apple eine riesige Musikhalle in San Francisco gemietet, um vor Tausenden Gästen seine neuen iPhones zu präsentieren. Google verzichtet an diesem Dienstag auf ein solches Spektakel: Etwa 250 Journalisten hat es in ein kleinen Theater in San Francisco geladen, um kurz vor dem Weihnachtsgeschäft die neuen Flagschiff-Smartphones vorzustellen.

Mittel zum Zweck

Smartphones, Laptops oder ähnlich vorzeigbare Gadgets sind für Google weiterhin Mittel zum Zweck: Der Konzern macht nach wie vor fast 90 Prozent seines Umsatzes mit Werbung im Internet. Die Geräte der Nexus-Reihe sollen vor allem zeigen, was technisch möglich ist, wenn Hard- und Software gut aufeinander abgestimmt sind.

In diesem Jahr präsentiert das Team um CEO Sundar Pichai erstmals zwei Handys auf einen Schlag: Das Nexus 5X, ein von LG produziertes 5,2-Zoll-Gerät und Nexus 6P, ein 5,7-Zoll-Smartphone mit Metallrahmen, hergestellt von Huawei. Google verspricht eine bessere Batterielaufzeit, die Einführung eines Fingerabdruck-Sensors und eine Kamera, die endlich qualitativ zur Konkurrenz aufschließen soll.

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Auf Android folgt Marshmallow

Doch natürlich ist Google primär eine Software-Firma: Mit Marshmallow, dem bereits im Mai angekündigten Update für das Betriebssystem Android, zeigt der Konzern erstmals, wie lernende Software künftig dem Nutzer das Leben erleichtern soll.

Die Funktion "Now on Tap" macht etwa Informationen zu Bewertungen eines Kinofilms, dem Trailer oder zu bestellende Eintrittskarten verfügbar, ohne eine bestimmte App zu verlassen, etwa die für E-Mails, in der man die Kinoeinladung von Freunden erhalten hat. Zudem passt Android die Systemressourcen für Apps an deren Verwendungsdauer an, um Energie zu sparen. Entwickler können künftig Sprachsteuerung in ihre Apps einbauen.

Perfekte Abstimmung zwischen Hardware und Software

Ob und wann andere Smartphones das Update erhalten, ist unklar. Google stellt Android anderen Herstellern zur Verfügung, die es häufig modifizieren und entsprechend Probleme mit der Aufrüstung haben. Weil Kunden aber eine perfekte Abstimmung zwischen Hardware und Software erwarten, bringt Google selbst eine Konkurrenz zu Microsofts Surface-Tablet und Apples iPad Pro auf den Weg. Damit erhält die Chromebook-Linie eine Ergänzung durch Android.

Wie ähnlich sich Apple und Google inzwischen sind, zeigt die neue Version des Chromecast-Sticks. Der lässt sich an ein Fernsehgerät anschließen und so Filme oder Musik aus dem Internet streamen. Der TV-Stick soll ein stabileres Signal als sein Vorgänger haben und künftig auch Smartphone-Spiele auf dem großen Schirm übertrag- und damit steuerbar machen.

© SZ vom 30.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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